Die US-Börsen dürften am Donnerstag erneut mit Gewinnen in den Handel gehen. Händlern zufolge stützt die von US-Präsident Obama gehaltene Rede zur Lage der Nation die Märkte. Gegenüber den Finanzinstituten schlug Obama wieder etwas versöhnlichere Töne an. Er sei nicht daran interessiert, die Banken zu bestrafen, sagte er.
"In der Obama-Rede waren keine neuen Elemente enthalten, die die Banken wirklich belasten könnten und das sorgt erstmal für Erleichterung", sagte Barry Ritholtz, Kapitalmarktexperte bei Fusion IQ. Auf die Anleger wartet zudem eine Flut von Quartalszahlen, die das Marktgeschehen bestimmen dürften. Auch Konjunkturdaten stehen im Fokus: Die US-Auftragseingänge für langlebige Güter stiegen im Dezember weniger stark als erwartet. Auch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren nur leicht rückläufig.
Beim weltgrößten Konsumgüter-Hersteller Procter & Gamble geht
es wieder aufwärts. Das Unternehmen profitierte im zweiten Geschäftsquartal
von der zurückgekehrten Kauflaune der Konsumenten und von günstigeren
Wechselkursen. Zwar blieben die wirtschaftlichen Unsicherheiten bestehen,
sagte Konzernchef Bob McDonald.
Er sei jedoch zuversichtlich, dass
Procter & Gamble durch neue Produkte und eine verstärkte Werbung mehr Kunden
erreichen könne. Besser als gedacht schnitt auch Konkurrent
Colgate-Palmolive ab. Der Konzern stellte zudem für 2010 einen prozentual
zweistelligen Gewinnanstieg in Aussicht.
Derweil konnte der zweitgrößte US-Autobauer Ford das Krisenjahr 2009 mit Bravour hinter sich bringen. Für das Schlussquartal veröffentlichte der Autobauer trotz widriger Bedingungen einen Gewinn, nachdem vor einem Jahr noch ein gigantischer Verlust angefallen war. Ford hatte seine Kosten zwischenzeitlich massiv gesenkt und konnte der Konkurrenz Marktanteile abjagen. "2009 war ein Schlüsseljahr für Ford", sagte Konzernchef Alan Mulally. Die Anleger waren begeistert: Vorbörslich stieg die Aktie kräftig.
AT&T steigerte ebenfalls den Gewinn, angetrieben vom Mobilfunkgeschäft. Und auch Motorola konnte für das abgelaufene Quartal einen leichten Gewinn ausweisen. "Unsere ersten Android-Smartphones sind sehr gut angekommen", sagte Co-Chef Sanjay Jha. Er kündigte für das laufende Jahr mindestens 20 weitere Modelle der multifunktionalen Handys an.
Bewegen könnten schließlich noch die Zahlen von 3M. Der Mischkonzern erholt sich weiterhin schneller als erwartet. Ferner rücken der Pharmahersteller Eli Lilly, der Online-Einzelhändler Amazon.com und der Rüstungskonzern Raytheon mit Zahlen in den Fokus. Der kanadische Düngemittelhersteller Potash Corp of Saskatchewan präsentierte seine Bilanz für das 4. Quartal sowie seine Ziele für 2010. Ein Händler sagte: "Der 'gruselige' Ausblick liegt deutlich unter den aktuellen Analystenerwartungen." Vorbörslich gaben die Aktien deutlich nach.