Italien-Wahl belastet

US-Börsen schließen im Minus

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Sorge vor einem politischen Patt und möglichen Neuwahlen in Italien.

Die New Yorker Aktienbörse hat am Montag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Wegen der Sorgen um den Wahlausgang in Italien gab es an der Wall Street negative Vorzeichen zu sehen. Der Dow Jones Industrial Index sank deutlich um 216,40 Punkte oder 1,55 Prozent auf 13.784,17 Einheiten. Der S&P-500 Index ging um massive 27,75 Punkte oder 1,83 Prozent auf 1.487,85 Zähler zurück und verbuchte damit das stärkste Minus seit November. Der Nasdaq Composite Index verschlechterte sich um 45,57 Einheiten oder 1,44 Prozent auf 3.116,25 Zähler.

   An den Börsen wächst die Sorge vor einem politischen Patt und möglichen Neuwahlen in Italien. Wegen des unklaren Wahlausgangs hatten die Aktienmärkte in Europa bis Handelsschluss bereits einen Teil ihrer zunächst kräftigen Kursgewinne wieder abgegeben. Bei einem Wahlsieg Berlusconis wird laut Börsianern ein Wiederaufflammen der Euro-Schuldenkrise befürchtet, da dieser im Wahlkampf unter anderem Steuersenkungen im großen Stil angekündigt und Euro-feindliche Töne angeschlagen hatte. "Sollte Bersani die Wahl gewinnen, würde hingegen ein großes Risiko aus den Märkten genommen, denn seit dem Rücktritt von Ministerpräsident Monti Ende 2012 gibt es große Sorgen um die politische Stabilität in Italien", sagte Händler Joe Rundle von ETX Capital.

   Im Fokus an den US-Börsen standen vor allem Aktien aus der zweiten und dritten Reihe. So sprangen Barnes & Noble um 11,47 Prozent hoch, nachdem der Gründer der größten US-Buchhandelskette, Leonard Riggio, sein Lebenswerk sichern will und ein Übernahmeangebot vorbereitet. Barnes & Nobles leidet unter der Konkurrenz durch den Online-Händler Amazon sowie dem Siegeszug der elektronischen Bücher.

   Hertz Global rückten nach Zahlenvorlage um 1,66 Prozent vor. Der Autovermieter übertraf mit seinem bereinigten Quartalsgewinn die Analystenerwartungen und gab einen optimistischen Ausblick auf 2013.

   Übernahmespekulationen hatten kaum Einfluss auf die Titel des Derivate-Börsenbetreibers CME. Dessen Aktien legten um 0,91 Prozent zu. Kreisen zufolge hat die CME ein Auge auf die Deutsche Börse geworfen, die Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit der CME Group dementierte. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte berichtet, dass die CME mit dem deutschen Konkurrenten über eine Fusion sprechen wolle und die Deutsche Börse deshalb bereits Ende 2012 kontaktiert habe.

   Die Aktien von Affymax brachen um rund 85 Prozent ein. Das US-Unternehmen und die japanische Takeda Pharmaceutical hatten ihr jüngst zugelassenes Anämiepräparat für Dialysepatienten mit dem Namen Omontys freiwillig zurückgerufen.

   Die Papiere von Chesapeake Energy sackten um 6,78 Prozent ab, nachdem der Konzern einen Anteilsverkauf an einem Ölfeld in Oklahoma an China Petrochemical beschlossen hatte, und zwar zu einem deutlich geringeren Wert als geschätzt.
 

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