Das Hoffen auf gute Zahlen in der kommenden Berichtssaison hat den Dow Jones zum Handelsschluss am Dienstag auf ein 18-Monatshoch gehievt.
Zu den Gewinnern zählten die Papiere von Intel und General Electric (GE), die nach Börsenschluss beziehungsweise am Freitag ihre Bücher öffnen werden. Einen Dämpfer allerdings erhielten die Optimisten am Markt durch enttäuschende Umsatzzahlen des Aluminiumkonzerns Alcoa, der bereits am Montag als erstes Unternehmen im Leitindex Zahlen für das abgelaufene Quartal vorgelegt hatte. Zudem kursierten Börsianern zufolge Gerüchte, wonach die US-Notenbank früher als allgemein gedacht den Leitzins anheben könnte. Diese Spekulationen hätten die Gewinne an der Wall Street ebenfalls begrenzt.
Am Ende ging der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) mit einem Plus von 0,12 % auf 11.019,42 Punkte aus dem Handel. Damit hielt er sich über der zu Wochenbeginn geknackten Marke von 11.000 Punkten. Der breit gefasste S&P-500-Index legte um 0,07 % zu auf 1.197,30 Zähler. An der Nasdaq rückte der Composite-Index um 0,33 % vor auf 2.465,99 Zähler und der Auswahlindex Nasdaq-100-Index stieg um 0,41 % auf 2.003,81 Punkte. Damit erklommen die beiden Technologie-Indizes ebenfalls neue Höchststände.
Aktien des führenden US-Aluminiumkonzerns Alcoa gerieten nach der Zahlenvorlage am Vortag unter Druck. Das Unternehmen hatte im ersten Quartal einen Verlust bekanntgegeben. Unter Ausschluss der Sonderbelastungen traf Alcoa zwar ergebnisseitig die Markterwartungen, der Umsatz allerdings enttäuschte. Die UBS senkte die Titel nach den Zahlen von "Buy" auf "Neutral". Macquarie reduzierte das Kursziel von 19 auf 17 US-Dollar. Die Aktien fielen als schwächster Dow-Wert um 1,58 % auf 14,34 Dollar. Trotz steigender Aluminiumpreise hält Analyst Jorge Beristain von der Deutschen Bank weiteren Kostendruck für möglich, da unter anderem auch die Energiekosten stiegen.
Indes warteten die Investoren in der jetzt gestarteten US-Berichtssaison auf Zeichen einer Umsatzerholung bei den Unternehmen, kommentierte Tim Ghriskey, Vorstand im Investmentgeschäft bei Solaris Asset Management. Diese Signale könnten zeigen, dass der wirtschaftliche Aufschwung real sei und tatsächlich neue Nachfrage generiere. Die Anleger spekulierten daher auf gute Nachrichten vom Chiphersteller Intel. Die Titel legten vor der Zahlenvorlage um 0,93 % auf 22,76 Dollar zu. In der Tat übertraf Intel nach Börsenschluss die durchschnittlichen Markterwartungen.
Im Plus notierten auch die Aktien anderer Unternehmen, die im Laufe der Woche ihre Quartalsergebnisse vorlegen werden. So stiegen die Titel von General Electric (GE) um 1,28 % auf 18,95 US-Dollar. Händler verwiesen als Antrieb auf Aussagen von GE, wonach der Mischkonzern in seiner Lichtsparte den Anteil der LED-Erlöse bis 2015 verdreifachen möchte.
Für Papiere von Google gaben die Anleger 2,45 % mehr aus und bezahlten 586,77 Dollar. Der Internetkonzern präsentiert am Donnerstag sein Zahlenwerk. Viele Anleger erhoffen sich vor allem Hinweise auf den langfristigen Ausblick des Unternehmens, sagten Händler. Dabei dürfte die neue Strategie von Google in dem weltweit zweitgrößten Internetmarkt China in den Fokus rücken. Google hatte im März die von Peking vorgeschriebene Selbstzensur der Ergebnisse auf seiner chinesischen Suchmaschine beendet, indem die Anfragen auf die ungefilterte Version für Hongkong umgeleitet werden.
Die Aktien von Chevron Corp. und ExxonMobil entwickelten sich wegen rückläufiger Rohstoffpreise unterdurchschnittlich. Sie verloren 0,27 und 0,07 %. Der US-Ölpreis WTI sank unter 84 Dollar. Die Preise für Edelmetalle gingen ebenfalls deutlich zurück.