Im Einklang mit den europäischen Leitbörsen konnte auch der heimische Aktienmarkt Kursgewinne verzeichnen. Zahlreiche Ergebnisvorlagen europäischer Großkonzerne sowie Hoffnungen auf ein Rettungspaket für das von der Finanzkrise schwer gezeichnete Griechenland sorgten für eine aufgehellte Börsenstimmung.
In der jüngsten Vergangenheit hatten Gerüchte und Spekulationen über das Schicksal Griechenlands das Marktgeschehen beherrscht. Hoffnungen um ein Rettungspaket der Europäischen Union und Sorgen um eine mögliche Staatspleite des Euro-Mitglieds standen im Mittelpunkt des Börsengeschehens. Mit dem heutigen EU-Sondergipfel dürfte eine Entscheidung über das weitere Vorgehen mit der krisengeschüttelten Regierung in Athen getroffen werden.
Unter den Einzelwerten rückten Wienerberger in den Fokus der Anleger, die an der Spitze der Kurstafel um 4,83 % auf 13,01 Euro kletterten. Die Wirtschaftskrise hat den Ziegelkonzern im Jahr 2009 kräftig belastet. Beim Umsatz erlitt das Unternehmen einen Rückgang von einem Viertel, das bereinigte EBIT brach gar um 92 % ein. Für das laufende Jahr rechnet Wienerberger mit deutlichen Ergebnissteigerungen aufgrund von Kosteneinsparungen und einer besseren Auslastung der Fabriken.
Der Flughafen Wien hat seine Fluggastzahlen für Jänner vorgelegt. Zu Beginn des Jahres ist die Zahl der Passagiere um 4,1 % auf 1,2 Mio. Reisende im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Da der Flughafen seinen Ausblick für 2010 de facto unverändert beließ, äußerten sich Analysten zu den Zahlen neutral. Die Airport-Aktie notierte ohne Veränderung zum Vortageskurs bei 33,9 Euro.
Zwei Kommentare von Analystenseite wurde bekannt. Die Wertpapierexperten von Goldman Sachs haben die Titel von Intercell wieder in ihre Bewertung aufgenommen und das Anlagevotum "Buy" bei einem Kursziel von 34 Euro ausgegeben. Indessen hat die Raiffeisen Centrobank ihr Kursziel für die AT&S-Papiere von 7,45 auf 8,7 Euro erhöht und die Kaufempfehlung "Buy" beibehalten. Intercell gewannen 1,69 % auf 23,4 Euro und AT&S tendierten um 0,71 % fester bei 7,1 Euro.
In einem starken europäischen Umfeld für Stahlwerte konnten voestalpine um 2,37 % auf 25,51 Euro vorrücken. Händler verwiesen auf besser als erwartet ausgefallene Zahlen bei der Branchengröße Rio Tinto. Bankenwerte gaben ihre kräftigen Gewinne aus dem Frühhandel wieder ab, Raiffeisen International notierten noch mit 0,8 % im Plus bei 37,95 Euro und Erste Group drehten bei minus 0,04 % in die Verlustzone auf 26,81 Euro.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.45 Uhr bei 2.485,83 Punkten, das Tagestief lag zu Sitzungsbeginn bei 2.451,65 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,84 Prozent höher bei 1.154,08 Punkten. Im prime market zeigten sich 24 Titel mit höheren Kursen, 15 mit tieferen und 5 unverändert. In 3 Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 4.520.566 (Vortag: 3.663.897) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 86,31 (126,59) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Wienerberger mit 432.981 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 11,13 Mio. Euro entspricht.