ATX im Minus

Wiener Börse eröffnet schwächer

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Palfinger nach Vortages-Kursrutsch leicht erholt.

Die Wiener Börse ist am Dienstag mit schwächerer Tendenz in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.160,13 Punkten nach 2.171,71 Einheiten am Montag errechnet, das ist ein Minus von 11,58 Punkten bzw. 0,53 Prozent.

Nachdem bereits die Vorgaben aus Asien und den USA durchwachsen ausgefallen waren, drückte an den Aktienmärkten Europas zudem der Abschwung der deutschen Konjunktur auf das Sentiment. Im August war in Deutschland die Industrieproduktion so stark gefallen, wie seit Jänner 2009 nicht mehr. In den Betrieben ist die Produktion saison-und arbeitstäglich bereinigt um 4,0 Prozent eingebrochen. Experten hatten nur ein Minus von 1,5 Prozent erwartet.

Trotz der Belastung durch die Ukraine-Krise für die deutsche Industrie sehen die Analysten der Berenberg Bank eine leichte Rezession in der größten Volkswirtschaft der Eurozone, auch wenn sie anmerken, dass saisonale Faktoren die Tendenz verstärkt hätten. Sie rechnen mit einer leichter Erholung frühestens Anfang des kommenden Jahres. Auch für die Experten von ING ist der Rückgang der deutschen Industrieproduktion zu deutlich, um nur durch einmalige Faktoren wie die Sommerferien bedingt zu sein. Vor allem die Auftragseingänge und Lagerbestände würden nichts Gutes für das Schlussquartal verheißen.

An der Wiener Börse erholten sich die Aktien des Baukonzerns Palfinger mit plus 1,92 Prozent auf 20,13 Euro leicht von ihren herben Vortagesverlusten. Am Vortag waren die Papiere nach einer Gewinnwarnung um 17,7 Prozent eingebrochen. Der Vorstand verwies in einer Aussendung auf ausbleibende Aufträge vor allem aus Europa, die zur Korrektur der Prognose für das Gesamtjahr 2014 beigetragen hätten.

Nachdem infolge bereits am Vortag die Analysten der Deutschen Bank ihr Kursziel für die Palfinger-Aktie um 7,5 auf 19 Euro gesenkt hatten (Votum: "Hold"), schlossen sich ihnen heute weitere Kollegen an: Die Raiffeisen-Analysten strichen ihre Kaufempfehlung "Buy" und votieren nun neutral mit "Hold". Zudem reduzierten sie ihr Kursziel von 27 auf 21,5 Euro und kürzten ihre Gewinnerwartungen. Die Experten von Kepler-Cheuvreux verringerten ihr Kursziel von 26 auf 21 Euro und blieben bei "Hold".

Tiefer tendierten im Frühhandel an der Wiener Börse die Titel der CA Immo, die mit minus 3,36 Prozent auf 15,10 Euro ans untere Ende des prime market rutschten. Auch Indexschwergewichte wie Erste Group (minus 0,93 Prozent), Raiffeisen (minus 0,38 Prozent) und OMV (minus 0,62 Prozent) schwächelten.

Der ATX Prime notierte bei 1.087,44 Zählern und damit um 0,46 Prozent oder 5 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich zehn Titel mit höheren Kursen, 24 mit tieferen und zwei unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 655.430 (Vortag: 693.145) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 15,995 (18,41) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.
 

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