ATX

Wiener Börse legt deutlich zu

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Starker Ölpreis, schwacher Euro und Hoffnung auf lockere EZB stützen.

Die Wiener Börse hat am Freitag deutlich erholt geschlossen. Der ATX stieg 57,14 Punkte oder 2,74 Prozent auf 2.138,90 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 43 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.096,00 Punkten.

Somit gelang es dem heimischen Leitindex erstmals im noch jungen Jahr, eine Woche höher zu beenden, als er sie begonnen hatte. Die Vorzeichen dafür standen bereits vor Handelsbeginn gut: Der deutlich höhere Ölpreis, ein schwacher Euro und die Hoffnung auf eine noch größere Geldflut der Europäischen Zentralbank (EZB) steigerten die zuletzt schwache Kauflaune der Investoren. Dies ließ auch die asiatischen und die New Yorker Handelsplätze klar in die Gewinnzone steigen.

Am Vortag hatte Mario Draghi, Chef der EZB, im Rahmen der Zinssitzung eine Prüfung der bisherigen Geldpolitik bis März angekündigt - Anleger hoffen nun, dass die EZB dann noch mehr Geld in die Märkte pumpt. Dazu passend sind die Inflationserwartungen im Euroraum weiter gefallen. 2016 dürften die Verbraucherpreise demnach um 0,7 Prozent steigen, nach bisher erwarteten 1,0 Prozent.

Die Stimmung in der Realwirtschaft der Eurozone hat zum Jahresbeginn jedenfalls enttäuscht: Der Einkaufsmanagerindex bei Industrie und Dienstleistern fiel insgesamt um 0,8 Punkte auf 53,5 Zähler, Volkswirte hatten nur mit einem leichten Rückgang um 0,2 Punkte gerechnet.

Neben dem schwächeren Euro stützte auch die klare Erholung der Ölpreise: Futures für Brent-Öl notierten um 6,60 Prozent höher bei 31,18 Dollar je Barrel. Infolge präsentierten sich die Branchenvertreter im Wiener Markt gut gesucht: OMV verteuerten sich um 3,50 Prozent, auch Schoeller-Bleckmann Oilfield stiegen um 1,72 Prozent.

Sehr fest zeigten sich Palfinger, die Aktien des Salzburger Kranherstellers zogen um 6,20 Prozent an. Für die voestalpine-Aktie haben die Analysten der Berenberg-Bank ihr Kursziel von 33 auf 29,5 Euro gekürzt und empfehlen weiterhin ihr neutrales "hold". Die voest-Titel legten 1,98 Prozent auf 24,73 Euro zu.

FACC zeigten sich mit einem Plus von 1,82 Prozent auf 5,60 Euro. Nachdem bei dem Luftfahrtzulieferer durch eine Betrugscausa ein Schaden von rund 50 Millionen Euro entstanden sein dürfte, kündigte Vorstandschef Walter Stephan ein Sparprogramm an. Bestehende Arbeitsplätze seien aber nicht gefährdet, so Stephan in den "OÖ Nachrichten" (OÖN, Freitag-Ausgabe). Heute, Freitag, fanden in den Werken in Oberösterreich Betriebsversammlungen statt.

Die Analysten der Schweizer Großbank UBS haben ihr Kursziel für die FACC nach deren Quartalszahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 auf 6,80 Euro eingestuft. Ihre Anlageempfehlung lautet "Neutral".
 

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