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Wiener Börse schließt mit Verlusten vor BP-Wahl

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Unsicherheit wegen möglichem Auftrieb für Rechtspopulisten in Europa.

Die Wiener Börse hat am Freitag mit Kursverlusten geschlossen. Der ATX fiel um 21,68 Punkte oder 0,86 Prozent auf 2.501,74 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund neun Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.511,00 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,02 Prozent, DAX/Frankfurt +0,01 Prozent, FTSE/London -0,33 Prozent und CAC-40/Paris -0,45 Prozent.

Das europäische Umfeld präsentierte sich mehrheitlich ebenfalls negativ. Analysten verwiesen auf die Unsicherheit in Zusammenhang mit der europäischen Politik: "Nicht nur das Verfassungsreferendum in Italien, sondern auch die Wahl des Bundespräsidenten in Österreich wird von den Anlegern genau beobachtet", sagte etwa der Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. In beiden Fällen könnten die Ergebnisse Rechtspopulisten und EU-Kritikern Auftrieb verliehen und so für weitere Verunsicherung sorgen, meint Stanzl.

Gute Daten vom US-Arbeitsmarkt konnten vor diesem Hintergrund die Stimmung nicht aufhellen. Der Jobmarkt hat sich im November weiter robust entwickelt. Die Arbeitslosenquote sank auf 4,6 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit mehr als neun Jahren.

Auf Unternehmensseite gab die UNIQA bekannt, ihre Italien-Tochter UNIQA Assicurazioni SpA um 295 Mio. Euro an die italienische Societa Reale Mutua di Assicurazioni zu verkaufen. Die Transaktion ist nach Unternehmensangaben Teil der im Jahr 2011 gestarteten Strategie UNIQA 2.0, die eine Konzentration auf die Kernmärkte Österreich und Zentral- und Osteuropa vorsieht. Die UNIQA-Aktie reagierte allerdings kaum und beendete den Handelstag mit einem knappen Minus von 0,08 Prozent bei 6,51 Euro.

Belastet wurde der heimische Leitindex von den klaren Verlusten der Bankaktien Raiffeisen (minus 4,18 Prozent auf 16,86 Euro) und Erste Group (minus 1,09 Prozent auf 26,37 Euro). Der Bankensektor gehörte am heutigen Handelstag europaweit zu den schwächsten Branchen.

Eine leichte Gegenbewegung zu den jüngsten Gewinnen legten die Ölwerte hin: Die Anteilsscheine des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann gaben um 1,24 Prozent auf 69,97 Euro nach, nachdem sie die beiden vorangegangenen Handelstage jeweils um die sechs Prozent zugelegt hatten. OMV-Aktien verloren 0,77 Prozent auf 30,34 Euro. Zur Wochenmitte hatte das Ölkartell OPEC verlautbart, im kommenden Jahr die Ölproduktion drosseln zu wollen.

Weiter abwärts ging es außerdem für Do&Co mit einem deutlichen Minus von 4,45 Prozent auf 52,42 Euro. Die Titel des Cateringunternehmens setzten damit ihre bereits mehrere Monate andauernde Talfahrt fort und notierten so tief wie im November 2014. Seit April dieses Jahres haben sie mehr als die Hälfte ihres Wertes verloren.
   Sehr schwach zeigten sich außerdem die Papiere des Halbleiterkonzerns AT&S, die im Verlauf auf einen neuen Jahrestiefstand von 9,41 Euro gefallen waren. Schlussendlich beendeten sie Tag etwas darüber bei 9,58 Euro und mit einem Minus von 2,14 Prozent.
 

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