Anhaltende Brexit-Unsicherheit belastet - negative Vorgaben aus Übersee.
Nach der Erholungsrally in der vergangenen Woche scheint sich der Brexit-Schatten wieder auf die europäischen Aktienmärkte zu legen. Der F-Dax als Indikator für den DAX signalisierte am Dienstag rund eine halbe Stunde vor dem Start ein Minus von 0,46 Prozent auf 9.644 Punkte. Bereits tags zuvor hatte das Börsenbarometer eine viertägige Erholung gestoppt und nachgegeben.
Für den Eurozonen-Leitindex Euro-Stoxx-50 zeichnete sich am Dienstag ebenfalls ein schwächerer Auftakt mit einem Minus von 0,60 Prozent ab. In London deutete der Future des FT-SE-100 mit minus 0,77 einen Zählerstand von 6.472 Punkten an.
Weitere Brexit-Unsicherheit
Einige Investoren hätten zum Wochenauftakt erst einmal Kasse gemacht, doch habe auch die Sorge über die wirtschaftlichen Folgen der Entscheidung der Briten zum Ausstieg aus der Europäischen Union auf den Märkten gelastet, sagte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK.
Hinzu kommen nun negative Vorgaben von der Tokioter Börse. Der Yen wertete zum US-Dollar weiter auf, was gerade Exportwerte belastete. Positive Nachrichten gab es zwar aus China, wo die Unternehmer im Dienstleistungssektor optimistischer in die Zukunft blicken als zuletzt. Die dortigen Börsen zeigten sich allerdings kaum beeindruckt.
Impulse aus der Wall Street
Im Verlauf richten sich die Blicke auf Einkaufsmanager-Daten aus der Eurozone. Impulse dürften zudem von der Wall Street kommen, an der zum Wochenauftakt feiertagsbedingt nicht gehandelt wurde.
Unter den Einzelwerten fielen die Aktien des Energiekonzerns RWE im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) um mehr als 1 Prozent. Allerdings hatten sie in den vergangenen Tagen kräftig zugelegt und sich besser geschlagen als der Gesamtmarkt.
Die in den letzten Monaten arg gebeutelten Papiere des Modeunternehmens Hugo Boss verbilligten bei L&S um 0,40 Prozent, nachdem das Investmenthaus Jefferies Händlern zufolge die Kaufempfehlung gestrichen hatte.
Die Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, die Papiere des Konsumgüterherstellers Henkel sowie die Anteilsscheine der Immobiliengesellschaft Vonovia legten gegen den Trend leicht zu. Das Bankhaus Lampe habe sich positiv zu den Werten geäußert, kommentierte ein Händler die Kursgewinne.