Die Schweizer Banken sollen künftig bei der Ausrichtung von Boni enger an die Leine genommen werden. Darin sind sich Verbände, Parteien, Arbeitgeber und Arbeitnehmer einig. Sie begrüßen im Grundsatz entsprechende Vorschläge der Finanzmarktaufsicht (Finma).
Die größte Finanz- und Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit ist nicht zuletzt durch falsche Anreize bei den Banken ausgelöst worden. Die Bankenaufsicht schlägt daher harte und transparente Regeln vor, die per 1. Jänner 2010 in Kraft treten sollen.
Die Banken-Boni sollen sich künftig langfristig und nachhaltig am Gewinn ausrichten und sämtliche Kosten für alle eingegangene Risiken berücksichtigen. Zudem wird der Verwaltungsrat, der die Vergütungspolitik beschließt, stärker in die Pflicht genommen.
Die Schweizerische Bankiervereinigung unterstützt im Grundsatz die Stoßrichtung der Bankenaufsicht. Auch sie sieht Handlungsbedarf. In seiner Breite und Tiefe gehe der Entwurf der Finma in verschiedenen Bereichen jedoch zu weit und drohe damit die unternehmerische Freiheit zu sehr einzuschränken.
Der Bankendachverband zeigt sich ferner besorgt, dass die im internationalen Vergleich strengen Regeln die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz beeinträchtigen könnten. Auch werde der Bankenvielfalt zu wenig Rechnung getragen. Ausnahmeregelungen seien nötig. Entschieden abgelehnt wird die Verpflichtung für alle Unternehmen, einen öffentlichen Vergütungsbericht zu verfassen.