BayernLB erlitt 2009 Verlust von 3 Mrd. Euro

Teilen

Die BayernLB wird 2009 nach dem Milliarden-Debakel bei der inzwischen verschenkten Österreich-Tochter Hypo Group Alpe Adria (HGAA) Finanzkreisen zufolge erneut einen hohen Verlust ausweisen. Unterm Strich wird das Minus rund 3 Mrd. Euro betragen.

2008 hatten vor allem Belastungen durch toxische US-Wertpapiere bei Deutschlands zweitgrößter Landesbank zu einem Verlust von mehr als 5 Mrd. Euro geführt. Das Institut stand vor dem Aus und musste mit Finanzhilfen Bayerns und des deutschen Bundes gerettet werden.

2009 belasteten hohe Kreditausfälle der Kärntner Hypo in Osteuropa. Auch Abschreibungen auf den Buchwert der HGAA sowie eine Mitgift bei der Trennung drückten das Ergebnis. Dem standen Gewinne im operativen Geschäft gegenüber. Die BayernLB lehnte einen Kommentar zum Jahresergebnis ab. Geschäftszahlen sollen Ende März vorgelegt werden.

Sitzung des Verwaltungsrates

Angesetzt war für 11. Februar eine Sitzung des Verwaltungsrates. Dieser sollte sich laut "Handelsblatt" mit zwei Personalien beschäftigen. Eine Trennung von den Vorständen Ralph Schmidt und Stefan Ropers sei möglich. Sie sind die letzten Top-Manager, die den HGAA-Kauf 2007 mitbeschlossen hatten. "Vieles spricht für einen kompletten Neuanfang", zitierte das Blatt Aufsichtsratskreise.

Das HGAA-Debakel, das den Steuerzahler bereits 3,7 Mrd. Euro gekostet hat, hatte im Dezember schon zum Ausscheiden von Vorstandschef Michael Kemmer geführt. Die HGAA wurde an Österreich verschenkt. Neuer Chef soll ab Mitte April der Private-Equity-Manager Gerd Häusler werden, der momentan noch im Verwaltungsrat sitzt.

U-Ausschuss vor Einsetzung

Der Verfassungsausschuss des bayerischen Landtags will den Weg frei machen für den Untersuchungsausschuss zum Milliardendesaster der BayernLB in Österreich. Alle fünf Fraktionen haben sich auf einen Katalog von gut 260 Fragen geeinigt, mit dem der Kauf der "österreichischen Skandalbank" Hypo Alpe Adria im Jahr 2007 aufgeklärt werden soll, wie dpa berichtete.

Das Geschäft hat der Landesbank einen Verlust von 3,7 Mrd. Euro eingebracht. Die Zustimmung des Verfassungsausschusses ist Voraussetzung für die Einsetzung des Untersuchungsausschusses. Danach muss noch die Vollversammlung des Landtags bei der nächsten Sitzung in zwei Wochen zustimmen.

Das ist aber Formsache. Der Verfassungsausschuss diskutiert auch, ob die frühere CSU-Rebellin Gabriele Pauli Mitglied des Untersuchungsausschusses werden darf. Nach ihrem Rauswurf bei den Freien Wählern ist Pauli inzwischen parteilos. Ein Angebot des Landtags, in einem regulären Ausschuss mitzuarbeiten, hatte Pauli ignoriert.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten