Verbraucher-Barometer

EU-Bürger misstrauen Finanzprodukten

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In Sachen Vertrauen liegen Investments auf dem letzten Platz.

Das Vertrauen der EU-Bürger in Finanzprodukte von Banken ist nach dem am Freitag in Brüssel veröffentlichten Verbraucherbarometer auf dem Tiefpunkt. Von 50 untersuchten Marktsektoren nehmen die Bankbereiche "Wertpapiere, Investmentfonds und Investitionen" mit nur 65,3 Prozent den letzten Platz auf der Rangliste vertrauenswürdiger Produkte ein. In der Gunst ganz oben befindet sich EU-weit der Sektor Bücher und Zeitungen (83,5 Prozent).

Misstrauen auch gegenüber Immobilien
Wenig Vertrauen gibt es auch für Immobilien (Platz 49 mit 68,1 Prozent) und den Internetzugang (69,9 Prozent). Gebrauchtfahrzeuge (70,6 Prozent) und Eisenbahnen (70,8 Prozent) sind auch schlecht bewertet. An der Spitze folgt nach Büchern der Bereich "persönliche Dienstleistungen" mit 81,8 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von "Kultur und Unterhaltung" (81,5 Prozent). Brot und Reis nehmen den vierten Platz mit 80,9 Prozent ein, gefolgt von nichtalkoholischen Getränken (80,7 Prozent) auf Rang fünf und Alkoholika (80,3 Prozent) auf Platz sechs.

Österreicher mit Post und Zahnärzten unzufrieden
Bei einem Vergleich der Unzufriedenheit zeigt sich, dass in Österreich vor allem Postdienste und Zahnärztliche Leistungen wesentlich schlechter bewertet würden als im EU-Schnitt. Gasanschlüsse, Festnetz-Telefone, Eisenbahnen, Treibstoff, Haushaltsversicherungen, Autoversicherungen, Sport oder Pflegeeinrichtungen liegen ebenfalls schlechter als im Durchschnitt der EU. In keinem einzigen Bereich hatten die Österreicher wesentlich mehr Vertrauen als der EU-Schnitt, etwas über dem Durchschnitt lagen die Bereiche Fleisch, Kleidung und Schuhe, Wasserversorgung, Straßenbahn, U-Bahn, Neuautos, Begräbnis, Autoreparatur, Notardienste, Buchhalterdienste und Haushaltsgeräte.

Indikatoren für den Verbraucherbarometer
Das Verbraucherbarometer bewertet die Märkte für Konsumenten aufgrund von Indikatoren wie Vergleichbarkeit von Produkten und Dienstleistungen, Verbrauchervertrauen, Konsumentenzufriedenheit, Probleme, Beschwerden oder einfacher Anbieterwechsel sowie Preisdifferenzen. Der für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar John Dalli sagte, das große Versprechen des Binnenmarkt laute "günstige Preise, Angebotsvielfalt, Transparenz und Zufriedenheit. Mit Hilfe des Verbraucherbarometers können wir genau die Märkte ausmachen, auf die dies offensichtlich nicht zutrifft".

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