Korea im Fokus

Europas Leitbörsen am Nachmittag schwach

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Die Spannungen in Korea belasteten die Aktienmärkte.

Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag am Nachmittag einheitlich tiefer tendiert. Der DAX in Frankfurt notierte gegen 14.30 Uhr mit 6.770,03 Punkten und einem Minus von 52,02 Einheiten oder 0,76 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London fiel um 53,4 Zähler oder 0,94 Prozent auf 5.627,42 Stellen. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 fiel um 44,41 Einheiten oder 1,58 Prozent auf 2.767,02 Punkte.

Die Sorgen vor einer militärischen Eskalation auf der koreanischen Halbinsel haben die europäischen Aktienmärkte am Dienstag belastet. Auch Befürchtungen um ein Übergreifen der Schuldenkrise auf weitere Staaten trübten die Börsenstimmung.

Nordkorea hat nach dem Beschuss einer südkoreanischen Insel durch seine Streitkräfte mit weiteren Militärschlägen gegen das Nachbarland gedroht. Das südkoreanische Militär rief den höchsten Alarmzustand seit dem Ende des Korea-Kriegs von 1950 bis 1953 aus. Seit damals befinden sich die Länder trotz Waffenstillstands mangels Friedensvertrag offiziell noch im Kriegszustand.

Die militärische Auseinandersetzung belastete auch die Finanzmärkte. Die wichtigsten Börsen verzeichneten Verluste. Der Kurs des Dollar, der als sicherer Hafen von Anlegern gesehen wird, zog an. Beobachter sprachen jedoch auch von Kurzschlussreaktionen, die nicht lange die Märkte dominieren dürften.

Die europäischen Börsen hatten sich im Verlauf des Vormittags von den Nachrichten über die Korea-Angriffe wieder langsam erholt, lagen gegen Mittag sogar leicht über den Vortageswerten und fielen dann schlagartig wieder in die Nähe ihrer Tagestiefs zurück. Größere Abschläge gab es vor allem für Rohstoff- und Bankentitel.

Die Aktien von SAP haben sich am Dienstag nach positiven Medienberichten, guten Zahlen des US-Computerkonzerns Hewlett Packard (HP) und einer positiven Analystenstimme von Merrill Lynch dem schwachen Markttrend entzogen. Am Nachmittag notierten SAP-Aktien mit einem Plus von 0,44 Prozent auf 36,42 Euro. Einem Medienbericht zufolge plant der Softwarekonzern, seine Kreditkosten um etwa 60 Prozent zu senken. Zu diesem Zweck soll eine neue 1,5 Milliarden Euro schwere Kreditlinie aufgelegt werden.

Ein Händler sah dies allerdings nicht als sonderlich kursbewegend an. "Die Geschichte ist alt", meinte der Börsianer. Noch älter sei ein Medienbericht, wonach ein Oracle-Anwalt im Rechtsstreit mit SAP um angebliche Urheberrechtsverletzungen von den Walldorfern mindestens 1,7 Milliarden US-Dollar verlangt.

US-Konjunkturdaten stärker als erwartet
Die Dienstagnachmittag erschienenen US-Konjunkturdaten fielen stärker als erwartet aus. Das BIP-Wachstum liegt mit 2,5 Prozent knapp über den Erwartungen und konnte um 5 Prozentpunkte steigen. Der private Konsum ist stärker geworden und übertrifft damit ebenfalls die Schätzungen. Insgesamt ist damit das Wachstum deutlich stärker als im zweiten Quartal ausgefallen.

 

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