Am Freitag

Europas Leitbörsen schließen im Minus

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US-Großbank JP Morgan zieht Branche nach unten.

In Europa haben zum Wochenausklang Gewinnmitnahmen bei Technologiewerten und schwache Quartalszahlen der US-Großbank JP Morgan die Leitbörsen belastet. Der Euro-Stoxx-50 verlor relativ deutlich um 36,32 Einheiten oder 1,15 Prozent auf 3.116,54 Zähler.

Negativ auf die Stimmung wirkten Vorgaben aus den USA, wo vor allem Aktien an der Technologiebörse Nasdaq Einbußen hinnehmen mussten. Sorgen vor einer zu hohen Bewertung von US-Technologiewerten haben zu einem regelrechten Ausverkauf geführt. Anleger würden aufgrund der deutlichen Vorlage aus den USA mit wachsender risikoscheu reagieren, hieß es aus dem Handel. Im Euro-Stoxx-50 führte der Technologiesektor daher die Liste der Verlierer an. Schwächster Wert waren ASML-Aktien mit minus 3,45 Prozent. Anteilsscheine von SAP mussten ebenfalls minus 2,30 Prozent hinnehmen.

Der Fokus der Anleger richtete sich aber auch auf die US-Konjunktur, wo das Verbrauchervertrauen sich im April überraschend kräftig aufgehellt hat. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg auf 82,6 Punkte von 80,0 Punkten im Vormonat. Analysten hatten nur mit einer Verbesserung auf 81,0 Punkte gerechnet.

Allerdings zogen die Quartalsergebnisse der US-Großbank JP Morgan die Stimmung und die Kurse nach unten. Mit einem Nettogewinn von 5,3 Mrd. Dollar (3,8 Mrd. Euro) im ersten Quartal 2014 blieb der amerikanische Branchenprimus nicht nur ein Fünftel unter dem Vorjahreszeitraum, sondern auch deutlich unter den Markterwartungen. Die Zahlen des größten Finanzkonzerns der USA gelten als richtungsweisend für die Branche und auch für die angehende Berichtssaison. Bei den Bankenwerten notierten Intesa Sanpaolo mit minus 2,61 Prozent, BNP Paribas mit minus 1,98 Prozent und die Deutsche Bank mit minus 1,90 Prozent am unteren Ende des Stoxx-50.

Bei den Einzelwerten verlor außerdem der französische Verteidigungskonzern Thales 3,71 Prozent, nachdem JP Morgan das Papier von "Overweight" auf "Neutral" abgestuft hatte. Der Ausblick bezüglich Verkäufe und Kostenreduktion sei schwächer als erwartet.

Der französische Einzelhändler Carrefour gelangte ebenfalls in den Fokus der Analysten und notierte am Ende des Tages mit minus 1,54 Prozent. Mediaset Espana verloren 5,12 Prozent, nachdem die Credit Suisse als zweitgrößter Aktionär einen Teil ihrer Anteile verkauft hatte.
 

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