Fed soll sich stärker um Verbraucherschutz kümmern

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Die US-Notenbank soll sich nach Ansicht ihres Chefs Ben Bernanke künftig stärker um Verbraucherschutz kümmern. Verbraucherschutz solle neben Vollbeschäftigung und Preisstabilität als drittes Hauptziel der Fed ergänzt werden, forderte Bernanke bei einer Anhörung vor dem Bankenausschuss des US-Senats.

Zudem schlug er vor, dass der Fed-Chef das Parlament künftig über Maßnahmen zum Verbraucherschutz genauso informiert, wie dies beim Thema Geldpolitik geschieht. In der Debatte über eine stärkere Kontrolle der Fed durch das Parlament betonte Bernanke erneut die Bedeutung der Unabhängigkeit der Notenbank. Jedoch räumte Bernanke ein, dass der Kongress das Recht habe, zu sehen, wie die Fed mit dem Geld der Steuerzahler umgehe. "Wir sind gerne bereit, mit dem Kongress zusammenzuarbeiten, um hier eine ausgewogene Lösung zu finden", sagte Bernanke.

Zuletzt hatte sich eine Mehrheit im Repräsentantenhaus hinter ein Gesetz gestellt, das eine Prüfung der geldpolitischen Entscheidungen der Fed durch eine Regulierungsbehörde vorsah. Die Abgeordneten reagierten damit auf den Unmut vieler Amerikaner über milliardenschwere Rettungsaktionen für Firmen wie AIG, über die sie sich unreichend informiert fühlten. Die Fed hat den Vorstoß empört zurückgewiesen und die Bedeutung der Unabhängigkeit der Zentralbank betont. Die Diskussion über die Befugnisse und die Kontrolle der Fed ist auch deshalb brisant, weil US-Präsident Barack Obama der Notenbank bei der Reform der Finanzaufsicht weitere Rechte und Zuständigkeiten übertragen möchte.

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