Forderungen gegen HRE könnte Milliarde übersteigen

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Die Schadenersatzklagen gegen die Immobilienbank Hypo Real Estate können nach Einschätzung eines Anwalts die Milliardenschwelle überschreiten. Derzeit lägen bereits Klagen über insgesamt rund 250 Millionen Euro vor, sagte der Rechtsanwalt Janos Morlin von der Kanzlei Rotter der Zeitung "Euro am Sonntag". Hinzu kämen Forderungen weiterer Großanleger sowie des US-Investors Flowers, der allein bis zu einer Milliarde Euro verlangen könnte.

In der kommenden Woche beginnt am Landgericht München der bisher größte Prozess um Schadenersatzforderungen gegen die inzwischen verstaatlichte Hypo Real Estate. Mehrere institutionelle Anleger wollen in dem Musterprozess rund 200 Millionen Euro Schadenersatz einklagen. Sie werfen dem Unternehmen vor, sie systematisch über die wahre Situation der HRE getäuscht zu haben.

 Im ersten großen Prozess um Schadenersatzforderungen Ende Juli hatte das Landgericht München bereits deutlich gemacht, dass HRE-Aktionäre in bestimmten Fällen auf Schadenersatz für die Kursverluste ihrer Anteile hoffen können. Für Aktienkäufe zwischen Ende November 2007 und dem 15. Jänner 2008 gebe es gewisse Erfolgschancen.

Nach Ansicht der Richter hat die Hypo Real Estate möglicherweise seit Ende November 2007 durch interne Berechnungen von Belastungen durch die US-Finanzkrise gewusst, die Anleger aber erst am 15. Jänner 2008 in einer Ad-Hoc-Meldung über Abschreibungen in Höhe von 390 Millionen Euro informiert. Danach hatte die damals im DAX notierte Aktie innerhalb eines Tages 37 Prozent ihres Werts verloren.

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