In den USA

Gefängnisstrafen für drei ehemalige UBS-Banker

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Richterin bezeichnete Ex-Banker als "Teil einer korrupten Firmenkultur".

Weil sie Millionengeschäfte im amerikanischen Kommunalanleihemarkt manipuliert haben, müssen die drei ehemaligen UBS-Banker Peter Ghavami, Gary Heinz und Michael Welty hinter Gitter. Dies entschied Richterin Kimba Wood am Mittwoch im südlichen Bezirksgericht von New York.

Sie bezeichnete die drei Männer bei der Verkündigung des Strafmaßes als "Teil einer korrupten Firmenkultur", die jahrelang praktiziert wurde. Geschäfte mit Kommunalanleihen sollen die drei so manipuliert haben, dass Gewinne in ihre Taschen flossen und die US-Regierung um Einkünfte gebracht wurde.

Ghavami muss für 18 Monate in Gefängnis und eine Million Dollar (rund 755.000 Euro) Strafe bezahlen. Auf Heinz warten gar 27 Monate Haft und eine Strafe von 400.000 Dollar. Welty kommt mit 16 Monaten und 300.000 Dollar Strafzahlung weg.

Eine Jury verurteilte die drei Männer bereits letzten Sommer, erst jetzt legte die Richterin das Strafmaß fest. Laut den Gerichtsakten, die der Nachrichtenagentur sda vorliegen, forderte die New Yorker Staatsanwaltschaft viel höhere Haftstrafen – über 19 Jahre für Heinz, mehr als 17 für Ghavami und 11 für Welty.

Diesen Forderungen kam die Richterin aber nicht nach, weil sie der Verlustrechnung der Staatsanwaltschaft nur zum Teil folgte. Manche der in der Anklage aufgeführten Verluste seien "nicht mehr als nur theoretischer Natur".

Ein Anwalt Ghavamis bezeichnete das Urteil gegenüber amerikanischen Medien als "fair". Welty und Heinz sind Amerikaner. Ghavami, ein in Russland lebender Belgier, wird nach der Haft in sein Heimatland abgeschoben.

Die UBS ist unterdessen aus dem Kommunalanleihen-Geschäft ausgestiegen. In einem Vergleich zahlte die Bank 2011 eine Strafe von 160 Mio. Dollar für ihre Rolle in der Affäre.

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