Kontroll-Bericht ist "im Grund positiv" Aber die EU hält ihr Geld noch zurück.
Seit Monaten wartet die EU auf den Bericht der Troika zu Griechenland, jetzt liegt er endlich vor. Die drei Kontrolleure von Internationalem Währungsfonds, Europäischer Zentralbank und EU bescheinigen den Hellenen darin Fortschritte, freute sich gestern der Chef der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker: „Der Troika-Bericht ist im Grundton positiv, weil die Griechen ja wirklich geliefert haben.“
Juncker wollte das Dokument nicht abschließend beurteilen, da er noch mit der Lektüre beschäftigt sei.
Damit steigt aber die Hoffnung der Pleite-Griechen, den völligen Bankrott in letzter Sekunde doch noch abwenden zu können. Das Parlament hatte schon in der Nacht auf Montag ein hartes Sparbudget für 2013 beschlossen. Einsparungen von 9,4 Milliarden Euro sind geplant, wobei allein 7,6 Milliarden auf Gehalts- und Rentenkürzungen fallen.
Zuvor hatten die Abgeordneten bereits am Mittwoch ein milliardenschweres Kürzungspaket abgesegnet.
Trotzdem kann das Land nicht mit einem schnellen Beschluss der EU zur Auszahlung der nächsten Hilfstranche von rund 31 Milliarden Euro rechnen. Und das, obwohl bereits am nächsten Freitag rund 5 Milliarden Euro an Staatsanleihen zurückgezahlt werden müssen.
Deutscher Finanzminister
will noch nicht zahlen
Es gebe „noch eine Reihe offener Punkte“, erklärte der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble vor einer Sitzung mit den EU-Amtskollegen am Montagabend. Es müsse erst geklärt werden, ob die Eurozone Athen tatsächlich zwei Jahre Aufschub für die Sparauflagen gewährt und wer die Kosten für den Aufschub trage.
„Überbrückung“. Bis die EU endgültig entschieden hat, könnte eine „kurzfristige Überbrückung“ unter Mithilfe der Euro-Zentralbank den griechischen Bankrott am Freitag gerade noch verhindern. Wie dies möglich sein soll, ohne Gesetze und EU-Beschlüsse zu brechen, wird derzeit verhandelt.