Aufreger

IWF-Chefin Lagarde zahlt keine Steuern

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Sie kritisierte Steuermoral der Griechen - ihr eigenes Gehalt ist steuerfrei.

Christine Lagarde (56) gerät unter Beschuss. Die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte vor wenigen Tagen in einem Interview mit der britischen Zeitung "Guardian" die Griechen die Griechen wegen ihrer schlechten Steuermoral kritisiert. Dabei zahlt Lagarde selbst keine Steuer.

Die IWF-Chefin verdient laut "Guardian" 376.000 Euro im Jahr - plus ein Spesengeld von über 67.000 Euro. Von dem üppigen 443.000-Euro-Jahresgehalt muss Lagarde nichts versteuern. Denn: Der IWF ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, und dank der "Wiener Konvention" von 1961 sind Diplomaten von allen nationalen, regionalen oder kommunalen Steuern befreit. Zusätzlich hat Lagarde Anspruch auf Mietzuschuss und Reisekostenerstattung.

Die Aussagen Lagardes geraten damit in ein etwas seltsames Licht. Im Interview hatte die IWF-Chefin gesagt: "Wissen Sie was: Was Athen anbetrifft, denke ich auch über all die Leute nach, die die ganze Zeit versuchen, ihren Steuern zu entkommen." Die Griechen müssten sich "gegenseitig helfen". Sie habe mehr Mitleid mit den Ärmsten in Afrika als mit den Menschen in dem verschuldeten Euro-Land.

Die harten Worte Lagardes hatten in Griechenland zu scharfen Reaktionen geführt. "Das Letzte was wir brauchen, ist das Mitleid der Frau Lagarde", sagte der Chef des Bündnisses der Radikalen Linken (SYRIZA), Alexis Tsipras. Der Chef der griechischen Sozialisten, Evangelos Venizelos, rief Lagarde dazu auf, ihre Aussagen zurückzunehmen.

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