2 schwedische Großbanken sind in einen Skandal um Pensionsfonds in Estland verwickelt.
Die estnische Finanzaufsicht hatte vergangene Woche beanstandet, dass die Fondstochter der Swedbank durch Platzierung von Geldern in hochriskante Papiere ihre Sorgfaltspflichten verletzt hat und somit Pensionssparern in Estland finanzielle Schäden zugefügt haben könnte.
Auch die SEB soll in den Skandal verwickelt sein. Laut "Svenska Dagbladet" erklärte sich die Swedbank bereit, ihren estnischen Kunden die Verluste zu refundieren. Die Swedbank schrieb Ende September für das dritte Quartal 21 % des Wertes der betreffenden Fonds ab, was in Estland für Entrüstung sorgte. Schätzungen zufolge zahlten 300.000 Esten insgesamt 200.000 Kronen (12,8 Mio. Euro) in die entsprechenden Pensionsfonds ein.
Der Fondschef der Swedbank, Mats Lagerqvist schätzte, das Entschädigungsübereinkommen mit der Finanzinspektion in Tallinn werde sein Institut vermutlich zwischen 8 und 10 Mio. Euro kosten. Den Anteil hochriskanter Papiere in den Fonds bezifferte er zwischen 3 und 5 %.
Laut schwedischem Fernsehen ermittelt die estnische Finanzaufsicht in der selben Angelegenheit außerdem gegen die SEB. Beide schwedische Großbanken verzeichneten im heurigen Jahr schwere Verluste im Baltikum. In dieser Woche werden die aktuellen Geschäftsberichte beider Banken in Stockholm und Tallinn mit Spannung erwartet.