Sparbuch feiert in der Krise eine Renaissance

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In Krisenzeiten gewinnt das traditionelle Sparbuch wieder an Beliebtheit, aber auch Gold und Immobilien sind gefragt. Das Interesse an Wertpapieren geht hingegen deutlich zurück. Dies ergab die jüngste Erhebung der GfK Austria über die bevorzugten Anlageformen der Österreicher für das 2. Quartal.

Im Detail war für 52 Prozent der Österreich das Sparbuch die beliebteste Anlageform im Vergleich zu lediglich 15 Prozent im Jahr 2000. Der Bausparvertrag hat in der Beliebtheitsskala leicht eingebüßt und lag im 2. Quartal d.J. bei 41 Prozent. In den Jahren 2001 und 2002 hat der Vergleichswert noch 57 und 58 Prozent betragen.

Alexander Zeh, Finanzmarktforscher bei der GfK, begründet diese Entwicklung mit der Unsicherheit der letzten Monate. "Man vertraut einerseits dem, was man kennt und möchte andererseits sein Geld nicht zu lange binden. Es könnte ja bald wieder aufwärtsgehen." Das Sparbuch habe sich in den letzten acht Jahren in der Beliebtheit fast vervierfacht, die Österreicher warten ab und parken ihr Geld am täglich fälligen Sparbuch selbst bei unattraktiven Zinsen.

Flucht in Gold und Immobilien

In Mode gekommen ist jetzt wieder Gold. Das Interesse an der Veranlagung in Gold ist seit 2007 signifikant gestiegen. Mittlerweile ist für 16 Prozent der Bevölkerung die Veranlagung in Gold besonders interessant. Im Jahr 2000 waren es erst 6 Prozent. Aktuell ist beim Goldkauf aber schon wieder Vorsicht angesagt - hat doch der Goldkurs binnen weniger Jahre eine Rallye von rund 400 auf knapp 1.000 Euro die Feinunze hingelegt.

Parallel zum gestiegenen Interesse an Gold ist auch die Attraktivität von Immobilien als Spar- und Anlagealternative gestiegen. Vor allem der Nachhaltigkeitseffekt spiele hier eine große Rolle für die Österreicher, so die GfK. Rund ein Viertel der Bevölkerung findet derzeit ein Investment in Haus, Wohnung oder Grund und Boden besonders interessant. Vor 10 Jahren lag dieser Anteil allerdings noch bei 48 Prozent.

Wenig Interesse an Aktien und Fonds

Das Interesse an Wertpapieren geht hingegen deutlich zurück. So erreichen Investmentfonds mit 6 Prozent den niedrigsten Wert im Neunjahresvergleich. Das Interesse an Aktien sinkt weiter leicht ab, nur mehr 6 Prozent finden Aktien im Moment besonders interessant. Im Jahr 2000 waren es noch 29 Prozent der Österreicher.

"Typisch für die momentane Stimmung in der Bevölkerung" sei das Sparen "unter der Matratze". 12 Prozent der Bevölkerung finden das Zurückhalten der Ersparnisse zu Hause interessant. "Auch hier steht das kurzfristige Parken des Vermögens im Vordergrund" analysiert Zeh. Die GfK Austria erhebt seit den 80er Jahren, welche Anlageformen für die Österreicher über 15 Jahre am interessantesten sind.

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