Tispa sieht Abschwächen der Wirtschaft Ende 2010

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Trotz aktueller Wirtschaftsbelebung und positivem Ausblick für Q1 2010 mahnt die Tiroler Sparkasse (Tispa) zur Vorsicht.

"Ab dem 3. oder 4. Quartal 2010 wird sich der Aufschwung wieder einbremsen und das Wachstum deutlich abschwächen", meinte Herbert Schmarl, Fondsmanager bei Tirolinvest.

Kernproblem seien die hohe Staatsverschuldung sowie die restriktive Kreditvergabe, die bleiben würden. Seiner Ansicht nach bleibe auch die hohe Verschuldung der US-Konsumenten bestehen. Nicht zu verhindern sei die weiter steigende Arbeitslosigkeit sowohl in den USA als auch in Europa durch die Notwendigkeit zum "Cost Cutting", erklärte Schmarl in einer Pressekonferenz. Die Inflationsgefahr schätzte der Experte derzeit als gering ein, auch die Zinsen sollten in den kommenden eineinhalb Jahren auf tiefem Niveau bleiben.

"Die Gold-Nachfrage bleibt hoch, alles spricht für einen anhaltenden Aufwärtstrend über die nächsten Jahre", schätzte Schmarl die Situation ein. Der "Goldrausch" habe sich in den ersten Monaten 2009 ergeben, nachdem sich das 4. Quartal 2008 als "Horrorquartal" herausstellte, erklärte Michael Perger, Leiter Private Banking der Tispa und Geschäftsführer von Tirolinvest. Der Vermögens- sowie Werterhalt sei bei den Anlegern wichtiger als die Geldvermehrung gewesen.

Trend zu Unternehmensanleihen

Ab dem 2. Quartal habe die Tispa einen "klaren Trend zum Kauf von Unternehmensanleihen" erkennen können. "Jene von OMV, Voestalpine, Verbund oder Bewag waren binnen kürzester Zeit ausverkauft", schilderte Perger. Die Anleger vertrauen besonders österreichischen, bekannten Marken. Dieser "patriotische Markt" mit dem Vertrauen in österreichische Emissionen sei auch im 3. Quartal zu erkennen gewesen. Das weiterhin niedrige Zinsniveau werde die Suche nach Anlagealternativen auslösen. "Global und off-shore ist aber eindeutig out", meinte Perger.

Die Tispa riet dynamischen Anlegern deshalb in Bezug auf Tirol zu einer Verteilung von 39 Prozent in "Cash", um für kommende Entwicklungen flexibel zu sein. 17 Prozent sollten Anleihen mit Fokus auf Anleihen guter und bester Bonität sein, wie Staats- oder Unternehmensanleihen. Rund 12 Prozent empfiehlt die Bank in Alternative Investments zu veranlagen, zehn Prozent jeweils in Gold sowie in Aktien mit einer globalen Struktur (Europa, USA, Asien) zu halten.

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