UBS kommt nicht aus roten Zahlen

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Die Schweizer Großbank kommt wegen Problemen im Investmentbanking anders als viele ihrer Konkurrenten nicht aus den roten Zahlen. Der Verlust zwischen Juli und Ende September betrug 564 Mio. Schweizer Franken (374 Mio. Euro) nach 1,4 Mrd. Franken im zweiten Quartal, wie die vom Staat gestützte Bank mitteilte.

Experten hatten im Durchschnitt mit einem geringeren Verlust gerechnet. Einige Analysten hatten bereits wieder auf einen leichten Gewinn des einstigen Stolzes der Schweizer Finanzindustrie spekuliert. Das 1998 aus einer Fusion zweier Schweizer Großbanken entstandene Institut hat außerdem weiter Probleme in der Vermögensverwaltung - einem der wichtigsten Bereiche der Bank.

Anleger zogen erneut massenhaft Gelder ab. Der Nettoabfluss betrug noch 36,6 Mrd. Franken nach knapp 40 Mrd. Franken im zweiten Quartal. Im Kernbereich Wealth Management & Swiss Bank betrug der Nettoabfluss 16,7 Mrd. Franken nach 16,5 Mrd. im Vorquartal. Er lag damit deutlich über den von Analysten erwarteten 9,5 Mrd. Franken.

Die Investmentbank, die im zweiten Quartal noch einen Vorsteuerverlust von 1,85 Mrd. Franken zu verbuchen hatte, kam nun auf ein Minus von 1,37 Mrd. Franken.

Der Abschluss enthielt Sonderkosten, die sich auf insgesamt 2,15 Mrd. Franken beliefen. Ohne diese Sonderkosten wäre nach Angaben der Bank ein operativer Vorsteuergewinn von 1,557 Mrd. Franken angefallen.

UBS erwartet weitere Fortschritte bei der Wiederherstellung der operativen Ertragskraft in den nächsten Quartalen und namentlich im Jahr 2010. Die 2009 erzielten Kosteneinsparungen sollten Anfang 2010 vollumfänglich zum Tragen kommen, hieß es weiter.

Aber "die Bank rechnet nicht mit einer unmittelbaren Erholung der Nettoneugeldentwicklung bei Kunden", hieß es weiter. Hinzu komme, dass das niedrige Zinsniveau den Erträgen nach wie vor Grenzen setze, insbesondere bei Wealth Management & Swiss Bank. Die Performance der Investment Bank sollte sich 2010 weiter verbessern. "Doch vermutlich wird auch im Ergebnis des vierten Quartals zu sehen sein, dass sich die Erholung der Investment Bank noch in der Anfangsphase befindet", hieß es weiter.

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