GM-Europa-Chef Forster rechnet mit einem baldigen Verkauf von Opel an den Autozulieferer Magna. "Es geht nur noch um Details", sagte Forster der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). "Nach dem Treffen der Spitzen von GM und Magna bin ich äußerst zuversichtlich, da wurde weitgehend Einverständnis erzielt." Einen Termin für eine Vertragsunterzeichnung nannte Forster aber noch nicht.
"Es wäre toll, wenn es bis Mitte Juli klappen würde," so Forster. Magna-Chef Siegfried Wolf sei ein harter Kämpfer: "Der macht jetzt Druck. Und das ist gut so." Der austro-kanadische Magna-Konzern wolle sein Zuliefergeschäft nach dem Einstieg bei Opel organisatorisch und personell von Opel trennen, berichtete das Münchner Magazin "Focus". Magna wolle damit Opel-Konkurrenten besänftigen, die von Magna Teile kaufen oder über Entwicklungsaufträge mit dem Konzern verbunden sind. "New Opel" solle später an der Börse platziert werden.
Die Gespräche mit anderen Investoren seien bei weitem nicht so weit fortgeschritten, sagte Forster in der "FAS". "Magna hat einen ganz erheblichen Vorsprung." Die Nutzung der Patente sei inzwischen weitgehend geklärt. Diskutiert würde jetzt noch die künftige Konstellation in Russland, führte der Automanager aus. "Wer wird dort lokaler Partner? Was geschieht mit den GM-Fabriken dort und den in Russland präsenten anderen GM-Marken?
Der chinesische Autohersteller BAIC den Opel-Verkauf an Magna aber offenbar noch vereiteln. In Briefen an mehrere Regierungsmitglieder werben die Chinesen nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" für ihre Offerte. Die Chinesen argumentieren, dass ihr Konzept den deutschen Steuerzahler deutlich günstiger komme als das von Magna. Laut der vorgelegten Offerte bringt BAIC 660 Millionen Euro Eigenkapital mit und beansprucht 2,64 Milliarden Euro Bürgschaft des deutschen Staates. Im Fall von Magna ist von 4,5 Milliarden Euro Staatsgarantien die Rede.