GM will angeblich Milliarden in Opel investieren

Teilen

Die Lage um den deutschen Autobauer Opel wird immer undurchsichtiger. Die Opel-Mutter General Motors (GM) ist nun angeblich bereit, mehr als eine Milliarde Dollar in den deutschen Autohersteller zu investieren. Das berichtete das "Wall Street Journal" am Mittwoch unter Berufung auf eine informierte Person.

Ein solches Vorgehen könnte die Karten gänzlich neu mischen und wäre eine drastische Abkehr von der bisher bekannten GM-Position: Es galt als ausgeschlossen, dass der nach der Insolvenz vom US-Staat kontrollierte Konzern amerikanische Steuergelder ins Ausland pumpen würde.

Die Wendung könnte auch die Spekulationen befeuern, GM spiele mit dem Gedanken, Opel doch noch zu behalten. Zudem sehe GM als eine Option, Opel in die Insolvenz gehen zu lassen, hieß es. Der Opel-Gesamtbetriebsrat hat unterdessen damit gedroht, einen Lohnverzicht der Belegschaft zu blockieren, sollte der deutsche Autobauer wieder unter das Dach des US-Konzerns General Motors zurückkehren.

GM favorisierte bisher den in Belgien ansässigen Finanzinvestor RHJ International als Opel-Käufer. RHJ genießt jedoch nicht die Unterstützung der deutschen Bundesregierung. Im August hatte der GM-Verwaltungsrat eine Entscheidung über den Opel-Verkauf aufgeschoben, obwohl sich Konzernchef Henderson wie die Deutschen für Magna ausgesprochen hatte.

GM-Europe-Chef Forster rechnet unterdessen mit einem Verkauf von Opel an den kanadischen Zulieferer Magna. "Am wahrscheinlichsten ist für mich Magna, da alle Voraussetzungen erfüllt und die Verträge durchverhandelt sind sowie auch die Finanzierung steht", sagte Forster der Zeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Zwar verlange Magna höhere Garantien als der Finanzinvestor RHJ, biete aber mehr strategische Optionen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.