Enorme Kosten

Hackerangriffe: Yahoo-Chefin verzichtet auf Bonus

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Interne Untersuchung erhebt schwere Vorwürfe gegen Führungskräfte des Konzerns.

Die Hackerangriffe auf mehr als 1,5 Milliarden Nutzerkonten beim US-Internetkonzern Yahoo kosten Firmenchefin Marissa Mayer den Bonus. "Ich bin die Chefin des Unternehmens, und da dieser Vorfall während meiner Amtszeit passiert ist, habe ich mich bereit erklärt, dieses Jahr auf meinen Jahresbonus und mein jährliches Aktienpaket zu verzichten", erklärte Mayer am Mittwoch.

Sie habe darum gebeten, dass das Geld "an die hart arbeitenden Angestellten unseres Unternehmens umverteilt wird". Mayers Äußerungen wurden zusammen mit weiteren Unterlagen zu den Cyberattacken an die US-Börsenaufsicht SEC übermittelt. Aus den Papieren geht auch hervor, dass der oberste Hausjurist von Yahoo, Ronald Bell, seinen Hut nimmt. Er bekommt demnach keine Abfindung.

Enormer Datendiebstahl

Eine unabhängige Untersuchung habe ergeben, dass die Yahoo-Sicherheitsabteilung von dem Hackerangriff im Jahr 2014 wusste, heißt es in den Unterlagen weiter. Führungskräfte und Mitarbeiter der Rechtsabteilung seien noch im selben Jahr darüber informiert worden. Außerdem wurden demnach 26 betroffene Nutzer über den Vorfall in Kenntnis gesetzt und die Polizei eingeschaltet. Öffentlich bekannt wurde die Cyberattacke erst im Herbst 2016.

Nach dem Angriff seien zwar die Sicherheitsvorkehrungen verbessert worden, erklärte Yahoo. Offenbar hätten aber "bestimmte Führungskräfte" nicht angemessen auf die Angelegenheit reagiert.

Yahoo hatte im vergangenen September mitgeteilt, dass im Jahr 2014 Daten von rund 500 Millionen Nutzern entwendet wurden. Im Dezember folgte dann das Eingeständnis, dass unbekannte Hacker schon im Jahr 2013 persönliche Daten von mehr als einer Milliarde Nutzer gestohlen hatten.

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