Nach einem Gewinnanstieg in der ersten Jahreshälfte stellt sich die britische Großbank HSBC auf schwierigere Zeiten ein. Vor allem die schwächere Wirtschaftsentwicklung in den Schwellenländern macht dem Institut zu schaffen. Der Vorsteuergewinn wuchs in den ersten sechs Monaten um 10 Prozent auf 14,1 Mrd. Dollar.
Die Bank profitierte davon, dass sie für faule Kredite gut ein Drittel weniger abschreiben musste als vor einem Jahr. Zudem zahlt sich das harte Sparprogramm zunehmend aus.
Den Überschuss konnte das Institut um knapp 22 Prozent auf 10,3 Mrd. US-Dollar (rund 7,8 Mrd. Euro) steigern, wie es am Montag in London mitteilte. Hier kam der Bank auch eine geringere Steuerlast zugute. Allerdings schwächte sich die Entwicklung im zweiten Quartal ab. Zudem verfehlte die Bank die Erwartungen von Analysten. HSBC-Aktien verloren am Montag bis Mittag fast 4 Prozent an Wert.
Dunkle Wolken sieht die Bank, die gut durch die Finanzkrise kam, in den Schwellenländern aufziehen. "Die Entwicklung in den schnell wachsenden Märkten hat sich in den vergangenen Quartalen verlangsamt", sagte Vorstandschef Stuart Gulliver. "Auch die Schwellenländer gehen durch Zyklen, und das trifft unsere Erträge und das Gewinnwachstum." Die Bank ist in rund 80 Ländern aktiv und traditionell in Asien besonders stark. In den Industrieländern beurteilt die Bank die Stimmung ohnehin als gedämpft.