16. September 2018 17:23
© Christian Fürthner/MA 19
Gründerzeit: Bauboom wirkt bis heute nach
Gründerzeit. Derzeit erlebt Wien einen Bevölkerungsboom – und das hat es schon einmal gegeben: Zwischen 1848 und 1918 stieg die Einwohnerzahl Wiens stark an, viel mehr Platz war nötig. Daraufhin wurden Ringstraße, Bahnhöfe und Kulturbauten geschaffen, die Donau reguliert und in kurzer Zeit eine große Anzahl an Wohnbauten errichtet, sagt Franz Kobermaier, Leiter der Magistratsabteilung 19, Architektur und Stadtgestaltung.
Wertvolles Erbe. Das Ergebnis ist große architektonische Vielfalt: vom herrschaftlichen Innenstadtpalais über das bürgerliche Wohnhaus in den inneren Bezirken bis zum einfacher gestalteten Arbeiterwohnhaus in der Vorstadt. „Alle diese Gebäude mit ihren speziellen Formen und Proportionen sind bis heute ein wichtiger Bestandteil im Stadtgefüge“, so Kobermaier.
Das typische Stadtbild soll geschützt werden
Die Stadt ist sich der Bedeutung bewusst: „So können stadtbildprägende Gebiete im Bebauungsplan zu Schutzzonen erklärt werden. Veränderungen sind dann nur mehr in geringerem Ausmaß möglich.“
Seit der letzten Novelle der Wiener Bauordnung können nun auch Gebäude außerhalb solcher Schutzzonen vor dem Abbruch geschützt werden, wenn sie vor 1945 errichtet wurden und einen wesentlichen Beitrag für das Stadtbild leisten. „Damit wurde ein großer Schritt zur Erhaltung der identitätsstiftenden und damit schützenswerten historischen Bausubstanz gesetzt“, sagt Kobermaier.
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