IWF sorgt sich um Risiken aus Geldpolitik

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Der Internationale Währungsfonds fürchtet heftige Marktreaktionen auf das schrittweise Zurückfahren der extrem lockeren Geldpolitik in den USA. Diese könnten vor allem zulasten wichtiger Schwellenländer gehen. Das Einbremsen ihrer Bond-Käufe durch die US-Notenbank Fed "könnte Wechselkurs- und Finanzmarkt-Übertreibungen in den Volkswirtschaften von Schwellenländern auslösen, während dies gerade dabei sind, mit eigenen hausgemachten Schwächen und einem langsameren Wachstum umzugehen", warnt der IWF in einem Papier für den G-20-Gipfel.

Als Beispiele nennt der IWF Brasilien, Indien, Indonesien, die Türkei und Südafrika. Sie stünden gleich doppelt unter Druck: durch die Ankündigung eines baldige Zurückfahrens der ultra-lockeren Fed-Geldpolitik sowie durch schlechtere Fundamentaldaten in der eigenen Volkswirtschaft.

In dem IWF-Papier ist von einer wachsenden Überzeugung an den Märkten die Rede, dass die USA auf den Wendepunkt in ihrer Geldpolitik zusteuern. Teilweise werde bereits für September damit gerechnet, dass die Fed ihre Bondkäufe drosseln könnte.

Die Folge dieser Überlegungen sei, dass die Renditen für US-Bonds bereits anstiegen seien. Zudem fließe Anlage suchendes Kapital wieder in die Industrieländer und verlasse die Schwellenländer. Dies habe zusammen mit Problemen im Inland die Wechselkurse von Schwellenländern mit hoher Teuerung oder hohen Außenhandels-Defiziten unter Druck gebracht.

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