Die Lage der japanischen Wirtschaft bessert sich. Die Industrieproduktion zog im Juli erstmals seit zwei Monaten wieder an, während zugleich das Arbeitskräfteangebot knapper wird.
Wie die Regierung am Freitag auf vorläufiger Basis bekannt gab, erhöhte sich der Ausstoß der Industrie im Vergleich zum Vormonat um saisonbereinigt 3,2 Prozent. Vor diesem Hintergrund steigt die Bereitschaft der Unternehmen, wieder mehr Arbeiter zu beschäftigen.
Auf 100 Jobsuchende kamen im Juli 94 offene Stellen, so viele wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Im Juni waren es noch 92 offene Stellen gewesen. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich im Berichtsmonat auf 3,8 Prozent nach 3,9 Prozent im Vormonat. Diese Entwicklung zeigt nach Ansicht von Analysten, dass die "Abenomics" genannte Wirtschaftspolitik von Ministerpräsident Shinzo Abe aus einer Mischung aus aggressiver Lockerung der Geldpolitik und massiven schuldenfinanzierten Konjunkturspritzen die Realwirtschaft erreicht.
Abes Ziel ist es, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt aus der jahrelangen Deflation mit stetig sinkenden Preisen herauskommt und die Wirtschaft wieder gesundet. Die Verbraucherpreise zogen im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,7 Prozent an, wie die Regierung weiter mitteilte. Hintergrund ist zum einen der in Folge der Geldschwemme der Bank von Japan deutlich gesunkene Yen, wodurch die Energie- und andere Importpreise gestiegen sind. Analysten sehen dahinter aber auch ein Anziehen der Binnennachfrage.