Neue Wirtschaftsdaten setzen die japanische Notenbank unter Druck, an ihren massiven Konjunkturhilfen festzuhalten. Die Inflationsrate stieg zwar im Mai auf 3,4 Prozent von 3,2 Prozent im April, wie die Regierung in Tokio mitteilte.
Die Mehrwertsteuererhöhung vom 1. April herausgerechnet gab die Teuerung ohne die schwankungsanfälligen Lebensmittelpreise allerdings leicht von 1,5 auf 1,4 Prozent nach.
Die Bank von Japan (BoJ) will aber die Inflationsrate an die Marke von zwei Prozent bringen, um die Deflationsspirale aus fallenden Preisen und Konsumzurückhaltung endgültig zu überwinden, die die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt lange lähmte.
Die BoJ rechnet damit, dass die Mehrwertsteuererhöhung von 5 auf 8 Prozent die Verbraucherpreise durchschnittlich um 1,7 Prozent verteuert. Die höhere Mehrwertsteuer sorgte aber auch dafür, dass die Konsumausgaben im Mai überraschend gesunken sind. Dies dürfte Zweifel am optimistischen Konjunkturprognose der Notenbank schüren.
Die Arbeitslosenrate ist im Mai auf 3,5 Prozent gesunken. So niedrig war sie seit 16 Jahren nicht mehr, wie die Regierung bekannt gab. Im Vormonat hatte sie noch bei 3,6 Prozent gelegen. Auf 100 Jobsuchende kamen im Berichtsmonat 109 offene Stellen. So gut war die Lage seit rund 22 Jahren nicht mehr.