Entgeltliche Einschaltung

Heineken kauft Bier-Sparte von mexikanischer Femsa

Teilen

Heineken setzt wegen der Flaute am Biermarkt in Westeuropa mit einer Milliardenübernahme auf Wachstum in Lateinamerika. Der Konzern schluckt für rund 5,3 Mrd. Euro das Biergeschäft des mexikanischen Getränkeherstellers Femsa. Damit sichert sich Heineken nicht nur eine starke Marktstellung in Mexiko, sondern auch in Brasilien, wo in vier Jahren die Fußballweltmeisterschaft stattfindet.

Heineken hat wie viele seiner Rivalen - etwa der in Brüssel ansässige Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev - mit dem Schrumpfen des Marktes in Westeuropa zu kämpfen. Die Nummer zwei des Weltmarktes SABMiller erwirtschaftet bereits fast 90 Prozent seines Gewinns in Schwellenländern wie Südafrika, Kolumbien und China. Der in London notierte Brauer hatte auch an dem Bieterrennen um die Femsa-Sparte teilgenommen.

Börsianer lobten die Heineken-Strategie und zeigten sich erleichtert, dass der Zukauf per Aktientausch finanziert wird und damit keine große Kapitalerhöhung nötig ist. Deshalb legten Heineken-Aktien in Amsterdam um rund 6 % zu. Die Branchenexperten von SNS Securities nannten den Zukauf eine "strategische Notwendigkeit", auch wenn die Expansion nicht billig sei.

Die Übernahme soll im 2. Quartal unter Dach und Fach sein. Der Kauf hat ein Volumen von 3,8 Mrd. Euro, zusammen mit Schulden und Verpflichtungen für die Altersvorsorge beläuft er sich auf 5,3 Mrd. Euro. Femsa wird durch die Transaktion zum zweitgrößten Heineken-Aktionär und erhält auch zwei Sitze im Aufsichtsrat.

Die Heineken-Familie behält jedoch knapp die Kontrolle über Heineken. Charlene de Carvalho-Heineken, die 2002 die Aktienmehrheit von ihrem Vater erbte, zählt laut dem Magazin "Forbes" zu den zehn reichsten Frauen der Welt.

Femsa ist wegen seiner Präsenz in 2 der 6 größten Biermärkte besonders interessant: Das Unternehmen ist in Mexiko mit einem Marktanteil von 42 % die Nummer zwei und in Brasilien mit rund sieben Prozent die Nummer vier. Zu seinen bekanntesten Marken gehören Sol, Tecate, Dos Equis und Kaiser. Neben SABMiller und Heineken hatte sich auch der größte japanische Brauer Kirin um die Femsa-Sparte bemüht.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.