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Italiens Agrarminister unterstützt Milchbauern

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Der italienische Landwirtschaftsminister Luca Zaia will österreichische und italienische Milchbauern unterstützen, die am kommenden Montag am Brenner gegen die ihrer Meinung nach zu niedrigen Milchpreise demonstrieren werden. Zaia kündigte an, bei einer Pressekonferenz am Brenner einen Vorschlag vorzustellen, den die italienische Regierung in Brüssel zur Lösung der Probleme des europäischen Milchsektors vorlegen wird.

Die italienische Regierung stemmt sich gegen den EU-Plan, der mit Finanzierungen von 600 Mio. Euro zu einem zweiprozentigen Rückgang der Milchproduktion im EU-Raum führen soll. "Mit unserem Plan wollen wir nicht-konkurrenzfähige Milchproduzenten mit Anreizen anregen, den Sektor zu verlassen. Im EU-Raum gibt es zwei Millionen kleine Milchproduzenten mit weniger als 20 Kühen. Die Produktionskosten sind sehr hoch, während die Bauer 28 Cent für einen Liter Milch bekommen. Dies erklärt den Rückgang in der Produktion und des Exports von Milch und Käseprodukten. Dieses Problem betrifft nicht nur Italien, sondern auch Österreich, Frankreich, Deutschland und die Niederlanden", erklärte Zaia.

Die EU hat am Montag angesichts der niedrigen Erzeugerpreise die Stützungskäufe für Magermilchpulver und Butter verlängert. Der EU-Agrarrat beauftragte die EU-Kommission, die sogenannte Intervention durch Aufkäufe und Einlagerung bis 1. März 2010 zu verlängern, um Angebot und Nachfrage in Balance zu bekommen. Die derzeitige Regelung läuft Ende August aus. Die EU-Kommission hat später die Option, die Aufkäufe von Milchpulver und Butter sogar bis 1. März 2011 zu verlängern.

Die Kosten für die künftig erforderliche Intervention für Magermilchpulver und Butter hat die EU-Kommission mit 26 Mio. Euro beziffert. Insgesamt haben Aufkäufe und Ausfuhrerstattungen für Milch und Milchprodukte seit Jänner bereits ein Volumen von 600 bis 650 Mio. Euro erreicht. Die EU-Kommission hat demnach bisher 81.237 Tonnen Butter und 202.000 Tonnen Milchpulver aus öffentlichen Lagern angekauft. Dazu kommen noch 96.000 Tonnen Milchpulver aus privater Lagerhaltung.

Gegen die Verlängerung der Stürzungskäufe für Magermilchpulver und Butter wehrt sich Italien heftig. "Bisher haben diese Stürzungskäufe keine Resultate ergeben. Trotz der hohen Kosten für die EU gibt es kaum konkrete Resultate", sagte Zaia. Dies sei vor allem in Italien klar, wo die Produktion von Butter und Milchpulver minimal sei. Der Minister erklärte, dass Italien den Kampf gegen die Stürzungskäufe fortsetzen werde und auch bereit sei, dagegen in Brüssel Veto einzulegen.

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