Entgeltliche Einschaltung

Schlecker weist Lohn-Dumping-Vorwürfe zurück

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Die deutsche Drogeriekette bestreitet, das Stammpersonal durch billigere Leihkräfte zu ersetzen.

Die deutsche Drogeriekette Schlecker hat die Lohn-Dumping-Vorwürfe von Gewerkschaft und Politik zurückgewiesen. Die Arbeitsbedingungen bewegten sich vollkommen im Rahmen des allgemein Üblichen und entsprechen darüber hinaus in jedem Fall den geltenden Bestimmungen, betonte das Unternehmen in Ehingen.

Die Gewerkschaft ver.di wirft Schlecker vor, festangestellte Mitarbeiter in neue Verträge mit deutlich schlechteren Arbeits- und Einkommensbedingungen zu zwingen. Dies erfolge über eine Zeitarbeitsfirma, die einen Stundenlohn von nur 6,78 Euro zahle, sagte der Verdi-Unternehmensbetreuer Achim Neumann. "Wir sind davon überzeugt, dass die Zeitarbeitsfirma konzernintern gegründet wurde, um Tarifverträge zu unterlaufen."

Schlecker konterte, die Gewerkschaft habe bereits in der Vergangenheit "gezielte Desinformations- und Diffamierungskampagnen" betrieben. "Es muss befremdlich erscheinen, dass nun Politiker, deren Parteien seit langem stets die Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse gefordert und gesetzlich gefördert haben, nun hier - offenkundig aus populistischen Motiven - mit einzustimmen scheinen!", hieß es weiter.

Die deutsche Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kündigte in der ARD an, den Lohn-Dumping-Vorwürfen nachzugehen. "Bei Schlecker gucken wir sehr genau hin, ob da Missbrauch betrieben wird oder ob Gesetze umgangen werden. Wenn das der Fall ist, werden wir diese Schlupflöcher schließen." Eine Sprecherin des Arbeitsministeriums sagte in Berlin, man habe von Schlecker eine Stellungnahme eingefordert, diese liege aber noch nicht vor.

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