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Süßwarenriesen finden Geschmack an Cadbury

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Im Poker um den britischen Schokoladenhersteller Cadbury finden weitere Süßwarenriesen Geschmack an dem britischen Marktführer. Nachdem der US-Lebensmittelgigant Kraft Foods den Cadbury-Aktionären bereits ein feindliches Übernahmeangebot unterbreitet hatte, zeigen nun auch der US-Schokoladenproduzent Hershey und der italienische Ferrero-Konzern Interesse, sich Cadbury einzuverleiben.

Damit erhöht sich der Druck auf Kraft, tiefer als geplant in die Tasche zu greifen und sein ursprüngliches Offert von rund elf Mrd. Euro den Cadbury-Aktionären noch zu versüßen. Ferrero bestätigte, ein Gegenangebot zu prüfen. Gleichzeitig gab der US-Schokoladenproduzent Hershey bekannt, dass mit Blick auf die Spekulationen eines gemeinsamen Gebots mit Ferrero für Cadbury alle Optionen geprüft würden. Hershey hat schon Geschäftsverbindungen zu Cadbury und stellt in Lizenz Dairy Schokolade und Cadbury Creme-Eier her.

Zuvor hatte das "Wall Street Journal" berichtet, dass Hershey und Nutella-Hersteller Ferrero eine Fusion von Kraft und Cadbury zum weltgrößten Süßwaren-Konzern mit fast 15 Prozent Marktanteil verhindern wollen. Die Gespräche über ein Gegenoffert hatten dem Bericht zufolge bisher aber noch keine greifbaren Ergebnisse gebracht.

Kraft Foods, der weltweit zweitgrößte Lebensmittelkonzern und Hersteller von Milka-Schokolade oder Philadelphia-Frischkäse, war zunächst im September bei der Cadbury-Konzernspitze mit einem Übernahmeangebot abgeblitzt. Anschließend trat Kraft mit einem Offert von 9,8 Mrd. Pfund (11 Mrd. Euro) direkt an die Aktionäre heran. Das Cadbury-Management hatte die Aktionäre aufgefordert, nicht auf das Kraft-Angebot einzugehen. Bis zu einer Entscheidung der Anteilseigner können noch viele Wochen vergehen.

Bei seinem Angebot an die Aktionäre hatte Kraft im November sein ursprüngliches Offert für die Konzernspitze aus dem September nicht nachgebessert. Offensichtlich sah das Unternehmen dazu keinen Zwang, weil noch kein anderer Konkurrent in das Bieterrennen eingestiegen war.

Kraft Foods will die Übernahme mit einem Mix aus Bargeld und eigenen Aktien stemmen. Wegen Aktienkurs- und Währungsschwankungen war das feindliche Übernahmeangebot mit 9,8 Mrd. Pfund sogar etwas weniger Wert als bei der ersten Anfrage, als das Offert einen Wert von 10,2 Mrd. Pfund hatte.

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