Lloyds Bank zu Millionen-Strafe verdonnert

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Die britische Finanzaufsicht FCA hat die Großbank Lloyds wegen Unregelmäßigkeiten im Vertrieb zu einer Rekordstrafe verdonnert. Das in der Finanzkrise teilverstaatlichte Geldhaus müsse 28 Millionen Pfund (33,48 Mio. Euro) zahlen, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Der Bank wurden falsche Anreize für das Vertriebsteam vorgehalten. Dadurch seien Kunden immer wieder Produkte verkauft worden, die diese nicht brauchten oder haben wollten. Auch wenn Banken für andere Verfehlungen - beispielsweise die Manipulation von Zinssätzen - schon viel höhere Strafen zahlen mussten, ist es eine Rekordbuße für die Art des Vertriebs von Finanzprodukten.

Durch das Anreizsystem innerhalb der Bank seien Mitarbeiter stark unter Druck gesetzt worden, um ihre vom Management gesetzten Ziele zu erreichen, den Bonus zu sichern oder nicht herabgestuft zu werden, erklärte die FCA. Der Fokus habe nicht auf den Wünschen der Kunden gelegen. "In einem Fall hat ein Berater Versicherungsprodukte an sich selbst, seine Frau und einen Kollegen verkauft, um eine Degradierung zu vermeiden", so die Aufseher.

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Die FCA-Untersuchung bezog sich auf die Praktiken von Jänner 2010 bis März 2012. In dieser Zeit wurden über zwei Millionen Finanzprodukte an ungefähr 700.000 Kunden verkauft, die dafür knapp zwei Milliarden Pfund investierten. Die FCA betonte aber auch, dass Lloyds mittlerweile das System verbessert habe.

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