Nach einer Phase rasanter Anstiege hat sich die Teuerung in den USA erstmals seit August 2021 abgeschwächt - auf extrem hohe 8,3 Prozent allerdings.
Die Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen fiel im April auf 8,3 Prozent, nach 8,5 Prozent im März, wie das US-Arbeitsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte. Experten hatten für April mit einem Wert von 8,1 Prozent gerechnet.
Höhepunkt wohl überschritten
Manche Fachleute sehen den Rückgang zugleich als Anzeichen, dass der Inflationshöhepunkt wohl überschritten ist: "Dies bedeutet aber nicht, dass das Inflationsproblem gelöst ist", erklärte Commerzbank-Ökonom Christoph Balz.
"Es ist zwar erfreulich, dass sich die jährliche Inflation im April abgeschwächt hat, aber die Inflation ist nach wie vor unannehmbar hoch", reagierte US-Präsident Joe Biden. "Die Inflation ist eine Herausforderung für Familien im ganzen Land, und sie zu senken ist meine oberste wirtschaftliche Priorität."
Weiter hoher Preisdruck
Mit 8,3 Prozent im April entfernt sich die Teuerung nämlich nur leicht von dem höchsten Wert seit 1981, den sie im März markiert hatte. Materialengpässe und erhöhte Energiekosten auch infolge des Ukraine-Kriegs halten den Preisdruck hoch.
US-Notenbank erhöhte Zinsen
Angesichts des starken Preisauftriebs und heiß laufenden Arbeitsmarkts hat die Notenbank Fed jüngst den größten Zinssprung seit 22 Jahren gemacht. Die Währungshüter beschlossen Anfang des Monats einstimmig eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt auf die neue Zinsspanne von 0,75 bis 1,00 Prozent. Sie signalisierten, weitere kräftige Schritte nach oben folgen zu lassen, um die Geldentwertung in Schach zu halten.