Doch kein Gehaltsverzicht beim "WirtschaftsBlatt"

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Der Vorstand des "WirtschaftsBlatts" hat am 13. Juli seine Forderung nach einem Gehaltsverzicht zurückgezogen. Gemeinsam mit dem Betriebsrat sei man zu der Auffassung gelangt, dass man die für einen freiwilligen Gehaltsverzicht erhoffte Zustimmung von 70 Prozent der Betroffenen nicht erreichen werde, so Vorstandsvorsitzender Hans Gasser. Am Vorhaben, die Redakteure des "WirtschaftsBlatts" in einen kostengünstigeren Kollektivvertrag auszugliedern, hält der Vorstand weiter fest.

Neben der Ausgliederung in den neuen KV hätten im Rahmen der aktuellen Sparmaßnahmen die Mehrheit der Mitarbeiter freiwillig auf weitere fünf bis zehn Prozent ihres Gehalts verzichten sollen - die Höhe hätte sich nach der Summe des Einkommens richten sollen. "Das ist nun vom Tisch", so Betriebsratsvorstand Herbert Geyer. Der Betriebsrat verbucht die Rücknahme des geforderten Gehaltsverzichts als Teilerfolg. "Es ist nicht das, was uns wirklich wichtig war, aber immerhin", kommentiert Geyer.

An der für 1. Oktober geplanten Ausgliederung der "WirtschaftsBlatt" Verlag AG in vier Tochterfirmen ändert der Verzicht auf den Gehaltsverzicht freilich nichts. "Das hat miteinander auch nichts zu tun - die Ausgliederungen sind auf Schiene", so Gasser. Rund 60 angestellte Redakteure sollen in Zukunft in der sogenannten "WirschaftsBlatt" Agentur GmbH arbeiten, die Print- und Onlineplattform mit Inhalten beliefert. Bezahlt wird dort nicht mehr nach Tageszeitungs-KV sondern nach Gewerbe-Kollektivvertrag. Dagegen wehrt sich der Betriebsrat nach wie vor mit Händen und Füßen, im Notfall schrecke man auch vor einer Klage nicht zurück.

Im Laufe dieser Woche will die Geschäftsführung dem Betriebsrat laut Geyer die entsprechende "WirtschaftsBlatt"-Vereinbarung über die Ausgliederungen vorlegen. Diese gelte es dann zu prüfen. "Wir hoffen noch immer auf ein Einvernehmen mit dem Betriebsrat und der Betriebsrat hofft darauf, dass der Vorstand von diesem Vorhaben ablässt", fasst Gasser die Situation zusammen.

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