Österreichische Erfolge bei Deutschem Fernsehpreis

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Josef Hader, Senta Berger und Nikolaus Leytner haben beim Deutschen Fernsehpreis abgeräumt.

Josef Hader wurde für die beste männliche Hauptrolle im Film "Ein halbes Leben" ausgezeichnet, eine Ko-Produktion von ZDF und ORF. Die gebürtige Wienerin Senta Berger konnte sich über den Deutschen Fernsehpreis für die beste weibliche Hauptrolle freuen. Die 68-Jährige bekam die Auszeichnung für ihre Rolle im ARD-Film "Schlaflos". Darüber hinaus wurde der in Graz geborene Nikolaus Leytner, dessen Film "Der Fall des Lemming" am kommenden Freitag in den Kinos startet, für seine Regie für "Ein halbes Leben ausgezeichnet" (Koproduktion Allegro Film, ORF und ZDF).

Die Sat.1/ORF-Gemeinschaftsproduktion "Wir sind das Volk - Liebe kennt keine Grenzen" wurde bei der Verleihung am Samstagabend zum besten Mehrteiler gekürt. Und Anna Fischer wurde als "Beste Schauspielerin Nebenrolle" für die ZDF/ORF-Koproduktion "Die Rebellin" prämiert.

"Nach Oscar, Goldener Palme, Silberner Löwe und zahlreichen weiteren Nominierungen und Auszeichnungen bedeuten diese Preise erneut eine ganz besondere Anerkennung für den heimischen Film und sind ein weiterer Beweis dafür, dass der ORF finanzielle Mittel und kreatives Potential richtig einsetzt", sagte ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz laut einer Aussendung vom Sonntag. "Um die Erfolgsgeschichte des österreichischen TV-Films jedoch weiterhin ermöglichen zu können, benötigen wir das dafür erforderliche Geld - Talent und Projekte sind vorhanden", so ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz.

"Ich war immer schlecht im Sport, habe nie was bekommen", sagte Hader bei der Verleihung in Köln. Umso schöner sei es, wenn er früher beim Fußball nichts geschafft habe, jetzt einen Fernsehpreis zu bekommen. Sein Dank galt auch dem ZDF für die "große Gage". In dem Drama "Ein halbes Leben" spielt Hader den Mörder Ulrich Lenz, der von seiner Vergangenheit eingeholt wird.

"Mit 16 Jahren habe ich den immer noch schönen Beruf gewählt, jetzt werden die beruflichen Jahre langsam überschaubar", sagte Berger. Berger spielt in "Schlaflos" eine Ex-Filmdiva, die zwölf Jahre unschuldig im Gefängnis saß und nach der Haftentlassung den wahren Mörder sucht.

Gottschalk wieder bester Unterhalter

Thomas Gottschalk wurde mit der ZDF-Show "Wetten, dass...?", ebenfalls eine Ko-Produktion mit dem ORF, gewürdigt. Er setzte sich in der Kategorie "Beste Unterhaltungssendung/Moderation" gegen die ProSieben-Show "Schlag den Raab" und die RTL-Sendung "Willkommen bei Mario Barth" durch.

Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der im vergangenen Jahr den Ehrenpreis der Stifter zurückgewiesen, in einer Wutrede auf die Veranstaltung und das Fernsehen geschimpft und damit für einen Eklat gesorgt hatte hatte, wurde bei der Verleihung parodiert. "Dieser Preis wird eine Katastrophe für mich", scherzte Gottschalk. TV-Moderator Alfred Biolek akzeptierte den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises am Samstagabend im Gegensatz zu Reich-Ranicki. "Verehrter Marcel Reich-Ranicki, ich bitte um Verständnis, ich nehme den Preis an", sagte der 75-jährige Talkmaster und TV-Koch, als er den Ehrenpreis in Form eines Obelisken im Kölner Coloneum in den Händen hielt.

"Es gibt vieles, was mir im Fernsehen nicht gefällt", fuhr Biolek fort. "Aber ich stehe zu diesem Medium." Man müsse die Menschen mögen, dann erhalte man auch alles zurück. Als er vor 46 Jahren mit seiner Sendung "Tipps für Autofahrer" angefangen habe, hätte er nie gedacht, einmal solch einen Preis in den Händen zu halten. "Emma"-Herausgeberin Alice Schwarzer hatte Biolek zuvor in ihrer Laudatio als eine "Mischung aus Seriosität und Ausgeflipptheit" bezeichnet.

Der Deutsche Fernsehpreis von ARD, ZDF, RTL und Sat.1 wurde heuer zum elften Mal in rund 20 Kategorien verliehen. Die Vergabejury wurde erstmals von WDR-Moderatorin Bettina Böttinger geleitet.

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