Microsoft und Oracle tun sich im immer wichtigeren Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Datenwolke ("Cloud") im Internet zusammen. Der weltgrößte Softwarekonzern kündigte am Montag an, künftig Oracles Computerprogramme Java, Database und WebLogic auf seiner Cloud-Plattform Azure zu unterstützen. Zugleich werde der SAP -Konkurrent Oracle Linux für Windows-Azure-Kunden verfügbar machen.
Jahrelang waren Microsoft und Oracle im Werben um Geschäftskunden Rivalen. Trotzdem habe man hinter den Kulissen zusammengearbeitet, sagte Microsoft-Chef Steve Ballmer. Dies sei im Bereich des Cloud-Computing nicht genug. Analyst Daniel Ives von der Investmentbank FBR sagte über die neue Kooperation: "Es zeigt, dass beide Unternehmen ihre Cloud-Bemühungen ernst nehmen. Der Fakt, dass historische Wettbewerber nun Freunde sind, spricht dafür, wie groß die Möglichkeiten in der Cloud sind."
Oracle hatte erst in der vergangenen Woche mit schwachen Umsatzzahlen und einem schlechten Ausblick enttäuscht. Anleger sorgen sich, dass der drittgrößte Softwarehersteller der Welt dauerhaft Probleme im Wettbewerb um Cloud-Kunden mit Anbietern wie Salesforce.com, Workday und Amazon.com haben wird. Auch Microsofts Azure-Angebot kommt bisher gegen Amazons Cloud-Offensive nicht an.