EZB-Ratsmitglied und Nationalbank-Gouverneur (OeNB), Ewald Nowotny, hält ein erneutes Abgleiten Europas in die Rezession innerhalb kurzer Zeit für unwahrscheinlich. Eine solche von Experten als "Double Dip" bezeichnete Entwicklung erwarte er nicht, sagte Nowotny der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag am Rande der jährlichen Konferenz der US-Notenbank in Jackson Hole.
Zugleich warnte er jedoch vor einer verfrühten Rücknahme der Maßnahmen zum Ankurbeln der Konjunktur. In diesem Fall könne es ein Problem geben, betonte Nowotny. Es sei aber unwahrscheinlich, dass die Zentralbanken vorzeitig der aus Politik des billigen Geldes aussteigen würden.
Nach Einschätzung Nowotnys wird sich die wirtschaftliche Lage Europas in der zweiten Jahreshälfte zwar verbessern. Dies sei jedoch weitgehend auf den Erfolg finanz- und geldpolitischer Maßnahmen zurückzuführen. Eine nachhaltige Erholung werde voraussichtlich nicht vor Anfang 2010 greifen, sagte Nowotny.