Österreichs Leistungsbilanz wies im ersten Quartal 2009 "trotz des international schwierigen Umfelds" einen Überschuss von 3,2 Mrd. Euro bzw. 4,8 Prozent des BIP auf, nach 5,2 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Laut Oesterreichischer Nationalbank (OeNB) gab es deutliche Rückgänge im Warenverkehr und Einbußen bei den Dienstleistungen. Ein hervorragendes Ergebnis gab es einmal mehr im Tourismus.
Der Reiseverkehr nehme neuerlich eine Sonderstellung in der heimischen Dienstleistungsbilanz ein, so die Nationalbank. Der Einnahmenüberschuss des ersten Quartals 2009 von 4,1 Mrd. Euro sei nur durch das historische Rekordergebnis des ersten Quartals 2008 mit 4,7 Mrd. Euro übertroffen worden. Die heimische Tourismusbranche habe richtig auf das geänderte Wirtschaftsumfeld reagiert.
Im Außenhandel hat sich die Krise deutlich niedergeschlagen: Die Exporte sind im ersten Quartal 2009 um ein Viertel auf 23,7 Mrd. Euro eingebrochen, die Gütereinfuhren lagen mit 24,5 Mrd. Euro um ein Fünftel unter dem Vergleichswert 2008. Die Güterbilanz wies wie schon im vierten Quartal 2008 ein leichtes Minus (0,8 Mrd. Euro) auf. In den ersten drei Monaten 2008 war noch ein leichtes Plus von 0,6 Mrd. Euro erzielt worden.
Etwas geringer fiel vorerst noch der Rückgang bei den Dienstleistungen aus: Ein- und Ausfuhren verzeichneten in diesem Bereich ein Minus von je rund zehn Prozent. Da einige Dienstleistungen in engem Zusammenhang mit dem Güterhandel stehen reagierten diese mit zeitlicher Verzögerung. Die OeNB erwartet daher einen weiteren Rückgang der Dynamik in den kommenden Monaten.
Österreichs Kapitalverkehr mit dem Ausland sei infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise im ersten Quartal 2009 fast zum Erliegen gekommen. Mit weniger als 2 Mrd. Euro erreichten Österreichs Kapitalveranlagungen im Ausland nur etwa fünf Prozent des Vergleichswerts 2008 (31 Mrd. Euro).