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2,44 Mio. Autos betroffen

Diesel-Fahrverbot bald auch bei uns?

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2,44 Millionen Dieselautos in Österreich erfüllen beste Schadstoffnorm Euro 6 nicht.

Das deutsche Gerichtsurteil, wonach Diesel-Fahrverbote in Städten mit hoher Luftbelastung in Zukunft zulässig sind, verunsichert auch Millionen Diesel-Fahrer bei uns: „Danke Deutschland, wir sind jetzt die Diesel-Deppen“, heißt es. Landesweit beteuern Politiker zwar, dass das Urteil auf Österreich keine Auswirkungen ­haben werde: „Die Situation ist nicht vergleichbar“, so Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). Auch sind alle Landeshauptleute strikt gegen ein Dieselfahrverbot.

Trotzdem ist auch bei uns die Diesel-Diskussion voll entbrannt, schließlich wird es den Wiederverkaufswert der Diesel-Autos in Zukunft drastisch senken. 4,9 Mio. Pkw gibt es in Österreich. Wert: 42 Mrd. Euro.

10 Milliarden Wertverlust durch Diesel-Diskussion

Bernhard Wiesinger vom ÖAMTC rechnet mit einem Wertverlust der Dieselfahrzeuge: „Sinkt der Wiederverkaufswert von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor aufgrund einer verunsichernden Diskussion nur um ein Viertel“, so er, „sind unsere Autobesitzer ohne eigenes Zutun um 10 Mrd. ärmer“. Schon der VW-Dieselskandal brachte ein Minus beim Wiederverkaufswert in der Höhe von 7,5 Prozent. Anstatt eines Dieselfahrverbots fordert der ÖAMTC die Wiedereinführung einer Öko-Prämie in der Höhe von 2.000 Euro.

Nicht betroffen von der Diskussion sind neue Diesel der Euro-6-Klasse. Wohl aber die älteren. 2016 waren bei uns 1,6 Millionen Autos der Abgasklassen Euro 3 oder schlechter unterwegs: „Sechs von zehn Autos in Österreich sind Diesel“, so Günter Rübig von der WKO: „17,2 Mrd. Wertschöpfung gehen auf Dieselantrieb zurück, 230.000 Arbeitsplätze hängen davon ab.“

Aufstand in Deutschland gegen das Diesel-Urteil

Deutsche Städte können in Zukunft zur Senkung der Stickoxid-Belastung Diesel-Fahrverbote verhängen. Völlige Klarheit bringt das Urteil aber nicht. Unter den Millionen Dieselbesitzern überwiegt völlige Unsicherheit. Städte warnen bereits vor einer Klagswelle, Minister gehen auf Auto-Bosse los. Gerechnet wird mit einer „Mammut-Fahrverbots­bürokratie“, warnt der Auto-Club ADAC, weil es noch keine Klarheit gibt.

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