Jetzt spricht Treuhänder

Wirecard-Krimi: ''Geld reichte gerade für iPhone''

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Die Philippinen spielen wichtige Rolle im Thriller um den ­Bilanzskandal bei Wirecard.

Im Krimi um die verschwundenen 1,9 Mrd. Euro beim deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard meldet sich jetzt der philippinische Anwalt Mark Tolentino zu Wort. Ihn hatte das Unternehmen als Treuhänder von angeblich 1,9 Mrd. Euro schweren Konten auf den Philippinen genannt. Wenig später musste Wirecard einräumen, dass es das Geld wohl nicht gibt. Er fühle sich hereingelegt, sagte Tolentino dem philippinischen Nachrichtenportal Rappler. Er sei nie für eine Milliardensumme von Wirecard verantwortlich gewesen. Auf den von ihm eröffneten Konten seien nur ­kleine Summen gewesen: „Es reichte gerade einmal, um sich ein iPhone zu kaufen.“

Wo ist Jan Marsalek?

Der gefeuerte Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek, ehemals rechte Hand von Ex-Boss Markus Braun, könnte im Übrigen auch auf den Philippinen sein. Laut dem dortigen Justizminister war Marsalek vom 3. bis 5. März in dem Inselstaat. Und es gebe „Hin­weise, dass er vor Kurzem zurückgekehrt ist und sich immer noch hier aufhält“. Marsalek droht im Münchner Wirecard-Ermittlungsverfahren die Verhaftung. Er wolle sich nächste Woche der Justiz stellen, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Braun verkaufte Aktien

Ex-Wirecard-Chef Braun, der bereits verhaftet wurde (und gegen 5 Mio. Euro Kaution freikam), hat indes Donnerstag und Freitag vergangener Woche 5,5 Mio. seiner rund 8,7 Mio. Wirecard-Aktien verkauft. Das musste er, um seiner Nachschusspflicht gegenüber Kreditgebern nachzukommen. Braun erlöste mit dem Verkauf 155 Mio. Euro. Am Mittwoch, bevor der Wirecard-Skandal eskalierte, waren Brauns Anteile noch 435 Mio. Euro wert. Per Freitag hielt Braun noch 2,62 % an Wirecard.

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