Tankstellenbetreiber

Doppler Gruppe startet große Offensive

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E-Mobilität ein "Megatrend" - Zusätzlich "Bahnhofsgreißler", eigene Erdgasmarke, österreichweite Tankkarte, etc.

Der Welser Tankstellenbetreiber  Doppler  betritt neue Geschäftsfelder. Die Elektromobilität wird jetzt als "Megatrend" gesehen, zusätzlich gibt es aber ein Konzept "Bahnhofsgreißler", eine eigene Erdgasmarke, eine neue österreichweite Tankkarte und den Handel mit Flugzeugtreibstoffen. Das berichtete die Geschäftsführung in einer Pressekonferenz in Linz. Oben ist der geschäftsführende Eigentümer Fanz Joseph Doppler zu sehen.

Schnellladestationen für E-Autos

Im angestammten Bereich betreibt Doppler insgesamt 253 Tankstellen unter den Namen Turmöl und BP. Während der österreichische Mineralölmarkt insgesamt um 0,5 Prozent leicht gesunken sei, habe Doppler um 4,2 Prozent zugelegt. Über die Absatzkanäle Diesel- und Vergasertreibstoff sowie Heizöl wurden im vergangenen Jahr erstmals mehr als 1 Mrd. Liter verkauft. Dazu kamen noch 21.566 Tonnen Flüssiggas und 1.346 Tonnen Erdgas. Die damit erzielten Umsätze sind abhängig von den Rohölweltmarktpreisen und somit ebenso volatil. Das EGT stieg von 6,945 auf 10,121 Mio. Euro, der operative Cash Flow von 15,2 auf 21,2 Mio. Euro, berichteten die Geschäftsführer Bernd Zierhut und Daniela Dieringer sowie der geschäftsführende Eigentümer Franz Joseph Doppler. Die Belegschaft ist von 640 auf 650 Mitarbeiter gestiegen. Für das durchwachsen begonnene Geschäftsjahr 2019 erwartet man Ergebnisse wie 2017. Für Investitionen sind an die 15 Mio. Euro vorgesehen.

Aber Doppler sieht den Höhepunkt des Mineralölverbrauches überschritten und die Elektromobilität im Kommen. Deshalb werden die bestehenden Tankstellen entsprechend nachgerüstet. Zierhut gibt dafür die Parole "Wir werden Strom" aus. Über  10 Schnellladestationen verfügt man schon , heuer sollen weitere 5 folgen. Dazu will die Firma heuer für normales Laden mit der Wallbox in 20 Parkgaragen in Wien und Oberösterreich sorgen. Später sind auch "E-Mobility-Center" geplant, an denen schnelles und normales Laden von Autos sowie auch von E-Bikes und E-Rollern, Tanken von Verbrennern und Hybrid-Fahrzeugen sowie Waschen und Pflegen angeboten werden soll. Voraussetzung für den Durchbruch der E-Mobilität sei aber ein Masterplan der Politik zur Schaffung der Infrastruktur für die notwendige Stromversorgung, betonte Zierhut.

>>>Nachlesen:  Turmstrom greift mit E-Schnelladern an

Neue Geschäftsfelder

Für die Zukunft werden neue Geschäftsfelder gestartet. "Nah & Frisch punkt" sowie "Spar express" als Tankstellenshops mit Öffnungszeiten abseits der üblichen gab es schon bisher. Unter letzterer Marke wurde im November in Salzburg der 50. Shop eröffnet und 2018 insgesamt ein Umsatz von 50 Mio. Euro erzielt. Nun gibt es auch light-Shops mit kleineren Verkaufsflächen, wo nur wenig Platz vorhanden ist. In Kooperation mit dem Lebensmittelhändler Kiennast gibt es zudem 19 Nah & Frisch punkt-Standorte im Doppler-Netz. Neu ist von dieser Marke ein "Bahnhofsgreißler" in Zusammenarbeit mit den ÖBB. Vorerst wird in Hollabrunn, Mistelbach und Melk getestet. Auf jeweils 40 Quadratmetern werden belegte Backwaren, Snacks to go, eine kleine Auswahl an Lebensmitteln und ÖBB-Tickets angeboten. Dazu kommen eine Kaffee-Theke, eine Lotto/Toto-Annahmestelle sowie ein Hermes-Paketservice.

Gemäß dem Ziel ein "ganzheitlicher Energieanbieter" zu werden, hat Doppler im vergangenen Oktober die Erdgasmarke "Turmgas" für die Heizungen von Privat- und Gewerbekunden etabliert, weiters eine Tankkarte - ebenfalls für Private und Unternehmen - für den Treibstoffbezug an österreichweit 300 Tankstellen. Ein soeben gestarteter neuer Geschäftsbereich ist Doppler-Aviation - das Geschäft mit den Luftfahrt-Treibstoffen Super Plus, AvGas und Jet A-1 für vorwiegend Sport- und Kleinflugplätze. In diesem Zweig werden heuer 4 Mio. Euro Umsatz erwartet.

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