BEWAG rutscht tiefer in die roten Zahlen

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Der burgenländische Stromversorger ist im Geschäftsjahr 2008/09 tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Laut vorläufigen Zahlen vergrößerte sich der Verlust beim EGT auf 6,7 Mio. Euro, nach einem Minus von 3,9 Mio. Euro 2007/08, wie aus dem Geschäftsbericht der börsenotierten Burgenland Holding hervorgeht, die 49 Prozent an der BEWAG und an der Begas hält. Mehrheitseigentümer der beiden Versorger ist mit 51 % das Land Burgenland.

Der Umsatz blieb bei 276 Mio. Euro in etwa stabil. Strom wird im Burgenland zu Jahresbeginn wegen einer Senkung der Netztarife etwas billiger. Die Beteiligungserträge der Burgenland Holding blieben bei 6,5 Mio. Euro stabil.

Industrie benötigte weniger Strom

Operativ sei die BEWAG in fast allen Einheiten positiv, so Vorstand Hans Lukits. Der Stromabsatz sei allerdings krisenbedingt wegen geringerer Abnahmemengen von Industriebetrieben zurückgegangen. Laut vorläufigen Zahlen ging der Stromverkauf um rund 6 % auf 1.246 GWh zurück.

Die Stromrechnung wird für einen burgenländischen Durchschnittshaushalt (Jahresverbrauch 3.500 kWh) mit Jahresbeginn um rund 2 % billiger. Die BEWAG werde die von der E-Control verordneten Senkungen der Netztarife 1:1 an ihre Kunden weitergeben. Strompreiserhöhungen schließt Lukits für das laufende Geschäftsjahr aus.

Das schlechtere Ergebnis wird vor allem auf die Finanz- und Wirtschaftskrise sowie ein schlechtes Windjahr (1,4 Mio. Euro) zurückgeführt. Entfallen sind etwa Ausschüttungen aus einem Wertpapierfonds im Ausmaß von 12,3 Mio. Euro. Die Kosten aus der US-Cross-Border-Lease-Nachbesicherung werden mit 0,9 Mio. Euro angegeben.

2009/10 könnten zusätzliche Nachbesicherungserfordernisse aus dem US-Cross-Border-Lease schlagend werden. Bei diesen Leasinggeschäften, die vor 8 Jahren noch als vermeintlich sicher gegolten hätten, hat man seither zwei Mal Sicherheiten austauschen müssen. Für das laufende Geschäftsjahr werde viel vom Rating der Partner abhängen, bei einem Transaktionspartner werde wahrscheinlich ein Austausch nötig werden, so Lukits.

Tochter-Verkäufe gescheitert

Die Kosten aus unterbrochenen Beteiligungsverkäufen werden mit 1,9 Mio. Euro beziffert. Nicht zustande gekommen ist der Verkauf der International Wind Power GmbH (lWP), der Becom und des kroatischen Telekom-Anbieters B.net Hrvatska. Im kommenden Jahr erfolgt nun nun ein neuer Anlauf. Derzeit werden laut Lukits Bewertungsgutachten erstellt. Bei der IWP könnte der Verkauf auch in einzelnen Teilen erfolgen. Man sei flexibler, Interessenten gebe es viele.

Die Begas konnte das EGT laut den im BuHo-Geschäftsbericht veröffentlichten vorläufigen Zahlen von 7 auf 16,1 Mio. Euro erhöhen. Die Umsatzerlöse stiegen um 7,7 % auf 72,4 Mio. Euro. Die abgegebene Erdgasmenge sank dagegen um 6,6 Prozent auf rund 181 Mio. Kubikmeter.

Bei der Burgenland Holding - Haupt-Eigentümer sind EVN (73,63 %), Wiener Stadtwerke und BEWAG (jeweils zwischen 5 und 10 %) und der Verbund (über 10 %) - betrugen die Beteiligungserträge im Geschäftsjahr 2008/09 unverändert 6,5 Mio. Euro. Dabei kamen aus der BEWAG-Dividende 5,4 Mio. Euro und von der Begas 1,09 Mio. Euro. Es wird auch für das kommende Jahr mit stabilen Dividendenerträgen gerechnet. Der Jahresüberschuss sank um 1,5 % auf 6,4 Mio. Euro. Bei einem nahezu unveränderten Veranlagungsvolumen kam es zu einem deutlichen Rückgang der Zinserträge. Die Dividende beträgt unverändert 2,15 Euro je Aktie.

Das Vorstandsmandat von Günter Ofner wird laut Aufsichtsratsbeschluss per 1. April 2010 um weitere 5 Jahre verlängert. Ofner übt diese Funktion bereits seit 2005 aus. In der EVN leitet er zudem den Aufgabenbereich "Mergers & Aquisitions - Strategische Planung" der EVN sowie deren Holdinggesellschaften in Mazedonien und Albanien. Der Vorstand der BuHo besteht somit weiterhin aus Ofner und Niklaus Sauer, der dem Gremium seit Anfang Februar 2008 angehört.

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