Die neue EU-Kommissarin für den Klimaschutz, Connie Hedegaard, fordert eine europäische Auktionsplattform für CO2-Rechte. Regierungen sollten die Verschmutzungsrechte für Kraftwerksbetreiber und die Industrie zentral über eine europäische Plattform versteigern, sagte Hedegaard im Interview mit der "Financial Times Deutschland" (FTD).
"Wenn wir so viele verschiedene Auktionen haben, müssen wir uns doch fragen, wie effizient das ist", ergänzte die frühere dänische Klimaministerin. "Die Wirtschaft verlangt eine Plattform, 23 andere EU-Mitgliedsstaaten wollen das auch." Deutschland und Großbritannien sollen nach dem Willen der EU-Kommission ihre eigenen Auktionen von CO2-Rechten aufgeben.
Ab 2013 können die Staaten mit Auktionserlösen von jährlich insgesamt 15 Mrd. Euro rechnen. Dann bekommen Stromerzeuger ihre Klimazertifikate nicht mehr kostenlos zugeteilt, sondern müssen sie komplett ersteigern. Deutschland und Großbritannien stemmten sich dem Bericht zufolge gegen eine gemeinsame Auktion, da sie Angst hätten, dass Brüssel die Versteigerungserlöse langfristig für den EU-Haushalt reklamieren könnte.