Gabriel erteilt Atomendlager Gorleben Absage

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Gorleben hat nach Angaben des deutschen Umweltministers Sigmar Gabriel (SPD) als Standort für ein atomares Endlager keine Chancen. So sei nicht zu erwarten, dass die Eigentümer von Grundstücken über dem niedersächsischen Salzstock die befristeten Erkundungsrechte noch einmal verlängerten, sagte der Minister am Rande einer Sitzung des Bundestag-Umweltausschusses.

Hinzu komme, dass Anfang der 80er Jahre die schwarz-gelbe Regierung unter Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) Sicherheitsbedenken der zuständigen Behörde mit einer politischen Weisung beiseite geschoben habe. "Unter den Bedingungen kann man Gorleben nicht weiter erkunden", sagte Gabriel.

"Der Standort Gorleben ist tot für ein Endlager." Der einzige Ausweg wären massenhafte Zwangsenteignungsverfahren, die gegebenenfalls von Union und FDP erst einmal durchgesetzt werden müssten. CDU/CSU, FDP und Atomindustrie halten dagegen an Gorleben fest und wollen die Erkundung noch vor Ende 2015 abschließen.

Die Atombranche will weiter bis 2015 abschließen. Die bisherigen Untersuchungen des Salzstocks hätten ergeben, dass er grundsätzlich als Endlagerstandort geeignet sei, erklärte das Deutsche Atomforum. Endgültig lasse sich dies aber erst "nach Abschluss der Resterkundung feststellen", meinte Verbandspräsident Walter Hohlefelder.

Alternativen zu Gorleben seien bereits Anfang der 90er Jahre von der Bundesregierung untersucht worden. "Sollte sich Gorleben wider Erwarten nicht als geeignet herausstellen, können diese Untersuchungsergebnisse für eine weitere Endlagerauswahl herangezogen werden", meinte Hohlefelder.

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