Gazprom-Kunden wollen weniger Gas abnehmen

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Europäische Gazprom-Kunden - darunter Deutschland - wollen dem russischen Großkonzern 2009 weniger Gas abkaufen als vereinbart.

Wegen eines deutlichen Nachfragerückgangs benötigten die Abnehmer Gas im Wert von bis zu 2,8 Mrd. Dollar (1,91 Mrd. Euro) weniger, berichtet "Kommersant" unter Berufung auf Gazprom-Kreise.

Die Kunden, zu denen auch Italien, Frankreich und die Türkei gehörten, planten nun Verhandlungen mit dem Konzern um Vertragsstrafen zu verhindern. Dem Bericht zufolge stehen Gespräche von E.ON, BASF und RWE mit Gazprom an. Zunächst würden aber Einigungen der italienischen ENI und des türkischen Staatskonzerns BOTAS erwartet.

Bei den Verhandlungen mit Gazprom wollten die Kunden auf die Ukraine als Präzedenzfall verweisen, so die russische Wirtschaftszeitung weiter. Russland hatte mit der Regierung in Kiew unlängst vereinbart, die Gaslieferungen für 2010 deutlich unter das vertraglich vereinbarte Niveau herunterzufahren. Damit entkam die wirtschaftlich angeschlagene Ukraine kurz vor Wahlen Anfang kommenden Jahres möglicherweise hohen Vertragsstrafen.

Die Ukraine und Russland hatten sich in den vergangenen Jahren wiederholt über Preise und Liefermengen gestritten. Ein russischer Lieferstopp hatte im Jänner auch den Gastransit über die Ukraine nach Westeuropa empfindlich beeinträchtigt.

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