Der Mischkonzern General Electric (GE) steigt nach langjähriger Abstinenz wieder ins Geschäft mit Windturbinen auf hoher See ein. GE habe das norwegische Unternehmen ScanWind übernommen, einen Entwickler getriebeloser Windenergie-Anlagen für den sogenannten Offshore-Einsatz, teilte der US-Konzern in Stockholm mit.
"Der Kauf von ScanWind ist ein wichtiger, strategischer Schritt, um GE eine starke Position im wachsenden Offshore-Markt zu verschaffen", sagte Victor Abate, Chef der Erneuerbaren Energien bei General Electric.
ScanWind hat seinen Hauptsitz im norwegischen Trondheim und verfügt über ein Entwicklungs- und Konstruktionszentrum im schwedischen Karlstad. Das 1999 gegründete Unternehmen hat 41 Mitarbeiter. Die von ihnen entwickelten Anlagen laufen vor der Küste Norwegens. GE-Manager Abate begründete den Zukauf mit der Wartungsfreundlichkeit der ScanWind-Anlagen.
General Electric gehört zu den größten Windanlagen-Herstellern der Welt. Das Unternehmen konzentrierte sich bisher allerdings vor allem auf Anlagen an Land. Die letzten Windräder ins Meer stellte GE vor vier Jahren vor der irischen Küste. Erzrivale Siemens dagegen entdeckte schon früh die hohe See für sich und ist hier heute Marktführer. Weil an Land immer weniger Platz für neue Windparks ist, nimmt deren Zahl auf See stetig zu, vor allem im dicht besiedelten Europa.