Italien und USA planen AKW-Kooperation

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Italien und die USA wollen künftig bei der Nutzung der Atomenergie kooperieren. Ein dementsprechendes Abkommen soll demnächst unterzeichnet werden, kündigte der italienische Industrieminister, Claudio Scajola, an. Italien hatte bereits im Februar ein ähnliches Kooperationsabkommen mit Frankreich unterzeichnet.

"Die Atomkraftenergie ist sicher, die Bürger haben es begriffen. Mehrere italienische Regionen und Gemeinden haben sich bereiterklärt, auf ihrem Gebiet Atomkraftwerke zu errichten", betonte der Minister. Die Regierung Berlusconi plane die Gründung einer Behörde für Atomsicherheit. Danach solle das Gebiet bestimmt werden, auf dem die ersten Atomkraftwerke errichtet werden können.

Der italienische Stromkonzern Enel und Electricite de France (EdF) haben Anfang August ein Joint Venture mit dem Auftrag gegründet, Machbarkeitsstudien für die Errichtung von mindestens vier Atomkraftwerken mit Technologie der dritten EPR-Generation (Europäischer-Druckwasserreaktor) in Italien durchzuführen. Enel und EdF werden je die Hälfte an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Rom haben, das "Sviluppo Nucleare Italia Srl" heißen wird.

Italien ist neben Österreich eines der wenigen Länder, das der Atomkraft abgeschworen hatte. 1987, ein Jahr nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl, lehnten die Italiener in einer Volksabstimmung die Nuklearenergie im eigenen Land ab. Drei AKWs mussten abgeschaltet werden, ein viertes ging nicht mehr ans Netz.

Doch seit langem schon drängt die italienische Atomlobby zum Bau neuer Atomkraftwerke. Regierungschef Silvio Berlusconi will jetzt dem Referendum von 1987 zum Trotz das Atomkraft-Tabu brechen und vier Atomkraftwerke bauen. Der Bau des ersten soll vor Ende der Legislaturperiode 2013 beginnen.

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